Inhaltsverzeichnis
Cannabis Sorten: Sativa, Indica oder Hybride: Welche Rolle spielt der Name bei Cannabis-Sorten?
Im Cannabis-Universum sind oft verschiedene "Strains" oder auch "Sorten" in aller Munde – oder besser gesagt, in jedem Grinder. Doch es gab eine Zeit, da war nicht "Sorte", sondern "Stamm" das Wort der Wahl, um die Abkömmlinge einer speziellen Pflanze umzuschreiben. Heute taucht es nur noch ab und zu in der Mikrobiologie auf, wenn's um spezielle Virusvarianten geht, wie zum Beispiel den Delta-Stamm bei COVID-19. Doch in der Cannabiswelt dreht sich mittlerweile alles um "Kultivare" oder eben "Strains" und "Sorten", die sich oft durch ihre Ahnengeschichte, ihr Aussehen, ihr chemisches Profil und ihre speziellen Effekte oder eben durch ihren ganz eigenen Sortennamen von der Masse abheben.
Wer sich mit Gartenbau und Botanik ein bisschen auskennt, dem wird das Wort "Kultivar" geläufig sein. Es geht hier um Dinge wie Duft, Geschmack, Ernteertrag, die gefühlten Effekte und all die anderen kleinen Besonderheiten, die jede Cannabiszüchtung einzigartig machen und mithilfe dieses Wortes beschrieben werden. "Kultivare" beziehen sich auf Pflanzen, die gezielt angebaut werden, im Gegensatz zu wildem und unberührtem Cannabis, das man als "Landrasse" bezeichnet.
Das ABC der Cannabissorten
In der dynamischen Welt der Cannabis-Kultivare trifft man auf eine unglaubliche Komplexität der Genetik, die sich in einer schier endlosen Liste von Cannabissorten widerspiegelt. Von den tiefen Wurzeln der Cannabis Indica aus dem südasiatischen Raum bis zu den Sativa-Sorten aus tropischen Gefilden wie Jamaika – jede Sorte erzählt ihre eigene Geschichte. Mit dem Aufkommen von immer mehr Cannabis-Züchtern wurden mit der Zeit Unmengen verschiedener Sorten erschaffen, die auf der Kreuzung der oben genannten Landrassen basieren und heute als Kultivare bezeichnet werden. Die Verbindung von traditionellen Landrassen und fortschrittlicher Züchtungstechnologie resultiert also in einer facettenreichen Auswahl an Sorten mit unterschiedlichsten Zusammensetzungen von Cannabinoiden und Terpenen, die sowohl medizinische als auch psychoaktive Eigenschaften haben können.
Indica oder Sativa - die Basis der Strains
Viele der bekanntesten Kultivare, wie "Gelato" oder "White Widow", sind das Ergebnis von ausgeklügelten Kreuzungen zwischen Sativa und Indica. Kultivare wie diese illustrieren den beeindruckenden Fortschritt in der Cannabisgenetik und bieten einen tiefen Einblick in die immense Biodiversität, die diese uralte Pflanze zu bieten hat. Mit einem hohen THC-Gehalt oder einem betonten Anteil an Cannabidiol (CBD) sprechen spezielle Sorten sowohl Konsumenten mit therapeutischen Bedürfnissen als auch diejenigen an, die auf der Suche nach entspannender Wirkung sind.
Kush, Haze oder Afghani - was verrät uns der Name einer Sorte?
Die Welt der Sortennamen ähnelt einem bunten Karneval, die von klangvollen Bezeichnungen wie "Amnesia Haze" und "OG Kush" bis hin zu kreativen Neuschöpfungen wie "Gorilla Glue" reicht. Diese Namen zeugen nicht nur von der reichen Vielfalt und Kreativität in der Cannabis-Community, sondern geben auch oftmals Einblick in die genetische Herkunft und die wesentlichen Eigenschaften der Sorten.
Die Namen von Cannabis Sorten sind also kleine Hinweisgeber. Sie können unter anderem Aufschluss über die Gene, über herausstechende Aromen oder angenommene Effekte einer Sorte geben. So lassen die Sortennamen Afghani und OG Kush auf die genetische Abstammung der Sorten schließen, wohingegen die Namen Tangie und Lemon Haze auch etwas über die Geschmacksrichtung dieser Sorten verraten. Wenn du also nach einer süßen Sorte mit dem Geschmack nach Beeren suchst und du nur nach Namen gehst, wird dir vielleicht die Sorte "Blueberry" empfohlen. Aber Vorsicht! Der Name allein ist keine Garantie für Geschmack oder Wirkung – du könntest zu Hause mit Blueberry eine ganz andere Erfahrung machen und dich wundern, wo die Aromen bleiben, die der Name suggeriert.
Beispiel OG Kush - hält der Name bekannter Cannabis-Sorten immer, was er verspricht?
Ein perfektes Beispiel für dieses Phänomen ist die Sorte OG Kush, die in Südkalifornien praktisch an jeder Ecke zu finden ist. Von einer Apotheke zur nächsten kann sich OG Kush sich allerdings ganz anders anfühlen. Denn jede Sorte auf dem Markt kann abhängig vom Züchter und dessen Anbau, dem Erntezeitpunkt und des Verarbeitungsprozesses variieren. All diese Variablen haben Einfluss auf den THC Gehalt, das Aussehen, die Wirkung und viele andere Dinge. Deshalb solltest du bei der Auswahl nicht nur auf den Sortennamen, sondern vor allem auf die angegebene chemische Zusammensetzung und die Effekte achten. Und vergiss nicht, deine einzigartige Körperchemie spielt auch eine Rolle bei deinem ganz persönlichen Cannabis-Erlebnis.
Was verbirgt sich hinter anderen Merkmalen der Strains?
Wenn einem Cannabissortennamen zusätzliche Merkmale hinzugefügt werden, können sie weitere Hinweise über die Sorte geben. Zum Beispiel sind "Bubba Kush" und "Pre-98 Bubba Kush" Varianten der legendären OG Kush. Bubba Kush entstand durch die Kreuzung von OG Kush mit einer Northern Lights. "Pre-98 Bubba Kush" beschreibt die Sorte so, wie sie vor ihrer weiten Verbreitung war. Und mittlerweile gibt es auch Sorten mit hohem CBD-Gehalt, wie "Bubba Kush Hemp". Merkmale helfen zwar dabei, sich durch den Sortendschungel zu bewegen, aber sie verraten nicht alle Details einer Sorte.
Das Wichtigste zum Schluss
Klar ist es super, seine Lieblingssorte zu haben. Aber denk immer daran: Nicht alle Sorten, die gleich heißen, sind auch gleich. Geschmack und Wirkung können abhängig vom Züchter und Anbauort variieren. Wenn du also DIE Sorte für dich gefunden hast, merke dir, wo und von wem du sie bekommen hast – das erhöht die Chance, dass du das Cannabis-Glück nochmal erleben kannst.
Mehr lesen