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Schlechte Zähne durch Kiffen: Kann Cannabis Konsum Zahnfleisch und Zähnen schaden?

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Wichtigste Erkenntnisse

6 Minuten Lesezeit
  • Langjähriger Cannabiskonsum kann zu Zahnfleischschwund und Parodontose führen.
  • Cannabiskonsumenten haben oft ein höheres Risiko für Karies aufgrund von vermindertem Speichelfluss.
  • Die Kombination von Cannabis und Tabak verstärkt die negativen Auswirkungen auf Zähne und Zahnfleisch.
  • Regelmäßige Zahnarztbesuche und gute Mundhygiene sind besonders wichtig für Cannabiskonsumenten.
  • Verglichen mit anderen Drogen wie Kokain und Heroin sind die Auswirkungen von Cannabis auf die Zahngesundheit weniger extrem, aber dennoch bedeutend.

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Cannabis kann eine entspannende Wirkung haben, das mittlerweile vermutlich fast jeder. Aber wusstest du, dass regelmäßiger Konsum auch, als Patient für medizinisches Cannabis, sich auch negativ auf Zahngesundheit auswirken kann? Studien deuten darauf hin, dass insbesondere langfristiger Cannabiskonsum mit einem erhöhten Risiko für Zahnfleischerkrankungen, Mundtrockenheit und Karies einhergehen kann.

Das Risiko für Zahnfleischerkrankungen, Mundtrockenheit und Karies hängt dabei stark davon ab, wie konsumiert wird und vor allem, ob Tabak im Spiel ist. Außerdem ist die individuelle Mundhygiene während und nach dem Konsum ein ausschlaggebender Punkt, ob die Zahngesundheit gefährdet ist.

In diesem Artikel erfährst du, inwiefern Cannabis Zähne und Zahnfleisch beeinflussen kann, welche Risiken realistisch sind und was du tun kannst, um deine Mundgesundheit langfristig zu erhalten.

Was versteht man unter „Kifferzähne“?

Der Begriff „Kifferzähne“ beschreibt sichtbare Zahnschäden, die bei regelmäßigem Cannabiskonsum auftreten können. Das Wort ist kein medizinischer Begriff, sondern es wird im Umgangssprachlichen gebraucht, wobei es auch oft verallgemeinernd und teils stigmatisierend benutzt wird.

Typische Merkmale für diese "Kifferzähne" sind häufiger Kariesbefall, Rückgang des Zahnfleischs und ein insgesamt ungepflegter Zustand des Gebisses. Wichtig ist dabei: Nicht jeder, der kifft, wacht eines Morgens mit "Kifferzähnen" auf. Diese Symptome treten vor allem bei Konsumenten auf, die ihre Zähne langfristig nicht ausreichend pflegen und regelmäßige Untersuchungen durch den Zahnarzt ausfallen lassen. Außerdem gilt die Nutzung von Tabak als weiterer Risikofaktor von Zahnschäden erhöhen und vermehrt begünstigen.

Zu den möglichen Symptomen von "Kifferzähnen" gehören folgende:

  • Zahnfleischrückgang oder Taschenbildung
  • Karies durch erhöhte Zuckerzufuhr und Mundtrockenheit
  • Mundgeruch
  • Lockerung einzelner Zähne
  • Empfindlichkeit bei heiß, kalt oder süß

Wie beeinflusst Cannabis die Mundgesundheit?

Im Folgenden haben wir dir alle Ursachen aufgelistet, inwiefern der Cannabis Konsum die Mundgesundheit gefährden kann. Außerdem findest du auch zu jedem Punkt Maßnahmen, wie du mögliche Schäden vorbeugen kannst:


ThemaUrsachenMaßnahmen
1. Mundtrockenheit (Xerostomie)– THC hemmt die Speichelproduktion – Trockener Mund fühlt sich unangenehm an – Förderung der Ansiedlung von Bakterien – Erhöhte Plaquebildung – Speichel wirkt antibakteriell und remineralisiert den Zahnschmelz– Regelmäßig Wasser trinken – Zuckerfreien Kaugummi kauen – Speichelersatzmittel aus der Apotheke verwenden
2. Erhöhtes Kariesrisiko– Heißhunger auf zuckerreiche Snacks nach dem Konsum – Vernachlässigte Zahnpflege steigert das Kariesrisiko– Mund nach dem Essen mit Wasser spülen – Zuckerfreie Mundspülung verwenden – Zähneputzen erst nach 30 Minuten
3. Zahnfleischerkrankungen / Parodontitis– Zusammenhang zwischen regelmäßigem Cannabiskonsum und Parodontitis (1) – Chronische Entzündung des Zahnhalteapparats – Kann zu Zahnverlust führen – Auch bei Nichtrauchern nachweisbar– Regelmäßige Zahnarztbesuche – Gute Mundhygiene zur Früherkennung und Behandlung
4. Kombination mit Tabak– Cannabis wird oft mit Tabak gemischt – Nikotin reduziert die Durchblutung im Mund – Fördert Entzündungsprozesse – Verstärkte negative Effekte auf Zahnfleisch und Schleimhäute– Tabakkonsum vermeiden oder reduzieren, um negative Auswirkungen auf die Mundgesundheit zu mindern

Muss ich mir Sorgen vor Langzeitfolgen machen?

Bei schlechter Mundhygiene und regelmäßigem Konsum können erste Anzeichen bereits im jungen Erwachsenenalter auftreten. In einer neuseeländischen Langzeitstudie (2) zeigten Cannabiskonsumenten mit Mitte 30 häufiger fortgeschrittene Zahnfleischerkrankungen, was unabhängig vom Tabakkonsum war.

Aber wichtig zu wissen ist:
Die beobachteten Effekte betreffen in erster Linie Menschen, die langfristig und häufig konsumieren und gleichzeitig auch ihre Zahnpflege vernachlässigen. Wer gelegentlich Cannabis konsumiert, auf Hygiene achtet und nicht raucht, kann sein Risiko deutlich reduzieren.

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So schützt du deine Zähne beim regelmäßigen Konsum von Cannabis

Auch wenn du durch einen dauerhaften Cannabis Konsum potenziell die Risiken für die Zahn- und Mundkrankheiten erhöhen kannst, gibt es viele Möglichkeiten, gegenzusteuern. Es kommt vor allem darauf an, dass du deine Zähne verantwortlich und verlässlich pflegst, um Schäden vorzubeugen und langfristig dein Lächeln zu erhalten.

Mundhygiene optimieren

  • Zähne zweimal täglich mit fluoridhaltiger Zahnpasta putzen
  • Weiche Zahnbürste verwenden, um das Zahnfleisch zu schonen
  • Täglich Zahnseide oder Interdentalbürsten nutzen
  • Zunge mit einer Zungenbürste reinigen

Flüssigkeitszufuhr erhöhen

  • Trinke ausreichend Wasser, besonders nach dem Konsum
  • Vermeide stark zuckerhaltige Getränke
  • Kaugummis ohne Zucker können die Speichelbildung anregen

Zahnarztbesuche nicht aufschieben

  • Zwei Kontrolltermine pro Jahr einplanen
  • Professionelle Zahnreinigung zur Vorbeugung nutzen
  • Zahnärztlich über den Konsum sprechen, was gerade vor Eingriffen oder Betäubungen wichtig ist

Gibt es auch positive Ansätze aus der Zahnmedizin?

Isolierte Cannabinoide wie CBD, CBG oder CBC zeigen in Labortests eine antibakterielle Wirkung (1) auf Karies-assoziierte Bakterien und könnten künftig eine Rolle in der Zahnpflege spielen. Einige Zahnpasten und Mundsprays setzen bereits auf diese Inhaltsstoffe. Studien betonen jedoch, dass sich hierbei nicht um gerauchtes CBD handelt, sondern auf isolierte Cannabinoide in kontrollierten Formen.

Allerdings ist es notwendig, noch mehr Forschungen, vor allem klinische Studien durchzuführen, um eine verlässliche Aussage zu den Vorteilen von CBD für die Mundgesundheit treffen zu können.

Fazit: Risiken kennen, Mund pflegen

Cannabis kann die Mundgesundheit zwar beeinträchtigen, vor allem, wenn regelmäßig konsumiert wird und gleichzeitig Zähne und der Mundraum unzureichend gepflegt werden. Besonders die Kombination mit Tabak wird in diesem Zusammenhang als kritisch angesehen.

Jedoch musst du dir auf der anderen Seite auch keine großen Sorgen machen, wenn du dich zuverlässig um deine Zähne kümmerst. Dazu gehört eine konsequente Mundhygiene, ausreichend trinken, zuckerhaltige Snacks reduzieren und regelmäßige Besuche beim Zahnarzt. Dadurch kannst du viele Probleme vermeiden. Als Konsument ist es wichtig, zu sich informieren und sich verantwortungsvoll, um die eigne Mundhygiene zu kümmern.

Außerdem treten neue Erkenntnisse rund um CBD und Cannabinoide in der Zahnpflege auf, was interessante Perspektiven öffnen konnte. Allerdings sind weitere Untersuchungen notwendig, damit die Wissenschaft fundierte Aussagen über die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Substanzen in der Zahnpflege treffen kann.

Quelles:

FAQ

Wie wirkt sich Cannabiskonsum auf die Zähne aus?

Cannabiskonsum kann zu einem trockenen Mund führen, was das Risiko für Karies erhöht. Zudem kann es zu Zahnfleischentzündungen kommen.

Was sind die häufigsten Symptome von Kifferzähnen?

Häufige Symptome sind verfärbte Zähne, Karies und Zahnfleischbluten. Langfristig können sich Zähne lockern und ausfallen.

Ist das Risiko für Parodontitis bei Cannabiskonsumenten höher?

Ja, Studien zeigen, dass Cannabiskonsumenten ein höheres Risiko für Parodontitis haben als Nichtkonsumenten.

Wie unterscheidet sich der Einfluss von Cannabis auf die Zähne von dem von Tabak?

Beide erhöhen das Risiko für Zahn- und Zahnfleischerkrankungen, aber Tabak hat oft stärkere Auswirkungen auf die Mundschleimhaut.

Sollte ich als Cannabiskonsument regelmäßig zum Zahnarzt gehen?

Ja, regelmäßige Zahnarztbesuche sind wichtig, um Schäden frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Wie hilft Wassertrinken während des Kiffens meiner Mundhygiene?

Wasser hält den Mund feucht und hilft, Rückstände auszuspülen.

Ist eine spezielle Mundspülung für Kiffer sinnvoll?

Ja, eine minzige oder pflanzliche Mundspülung kann den Mund nach dem Kiffen erfrischen.

Kann CBD meine Mundpflege unterstützen?

Absolut, CBD kann eine natürliche Unterstützung für ein frisches Mundgefühl sein.

Profilbild

Justin Hartfield eine bekannte Größe der Cannabis-Szene. Als Mitbegründer von WeedMaps im Jahr 2008 hat er im Bereich Cannabis in Amerika bereits Geschichte geschrieben und hat sich nun das Ziel gesetzt, Cannabis auch in Deutschland und Europa sicherer zugänglich zu machen.

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