Joint ohne Tabak? Alternativen zum Cannabis Rauchen ohne Tabak

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Wichtigste Erkenntnisse

  • Joints mit Cannabis und Tabak sind vermutlich schädlicher als purer Tabak bzw. purer Cannabis.
  • Am gesündesten raucht man mit dünnen Papers, keinen Zusätzen und einem Aktivkohle- / Kunststofffilter.
  • Tabakersatzprodukte und pure Joints sind immer gesundheitlich bedenklicher als Vaporizer.
  • Vaporizer werden von Ärzten empfohlen. Ggf. kannst du Extrakte verdampfen, um die Lungenbelastung weiter zu reduzieren.

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Viele Cannabispatienten stören sich daran, ihre Lunge belasten zu müssen. Natürlich kann man hier einwerfen, dass man Cannabis doch auch als ölige Substanz oder als Tee zu sich nehmen kann, bei manchen wirken diese Darreichungsformen jedoch nicht bis kaum. Dann ist die inhalative Anwendung nötig. Wir schauen uns daher an, wie man einen Joint auch ohne Tabak genießen kann.

Joint, Spliff, Backwood - Die Begriffe rund ums Gras rauchen genau geklärt

Erst einmal wollen wir die Begriffe rund um Joints, Spliffs und Blunts klären. In den USA bezeichnet der Begriff Joint nämlich eine Cannabiszigarette aus herkömmlichem Zigarettenpapier bzw. Long Papers und reinem Cannabis. Hat man dort Tabak in einem Joint, bezeichnet man das als einen Spliff. Ein Spliff ist also ein Joint, nur dass ein Joint pures Cannabis enthält und bei einem Spliff Tabak hinzukommt. Ein Blunt ist in diesem Sinne ein Backwood oder ein anderer Wrap aus Tabak, in dem das Cannabis gerollt wird.

Wie du siehst, unterscheidet sich das von unseren Begriffen hier in Deutschland. Hier beschreibt ein Joint gemeinhin eine Mischung aus Tabak und Cannabis. Den Begriff des Spliffs kennt man hier dafür nicht bis kaum. Unter einem Blunt versteht man hierzulande oft einen puren Joint im Zigarettenpapier, wobei andere darunter folgerichtig einen Joint mit Bluntwrap bzw. Backwood verstehen. Alternativ benutzt man hier in Deutschland den Begriff Backwood, um zweifelsohne auf einen Backwood anzusprechen.

Wir möchten heute die deutschen Begriffe beibehalten. Unter einem Joint verstehen wir also eine Mischung von Cannabis und Tabak in (langem) Zigarettenpapier. Ein Blunt ist demnach ein purer Joint. Meinen wir einen Joint aus Wraps oder Backwoods, werden wir diese in diesem Artikel als Backwoods bezeichnen.

Gründe gegen Tabak in einem Joint

Die meisten Cannabispatienten sind auf die Wirkung von Cannabis angewiesen. So ist es eine Grundvoraussetzung für die Verschreibung, dass keine anderen Therapien ausreichend helfen. Anschließend sind Ärzte dazu angewiesen, Fertigarzneimittel den Rezepturarzneimitteln wie Blüten zu bevorzugen. Wenn man also medizinisch Cannabis raucht, ist das bestens begründet und notwendig. Dennoch kann das Rauchen von Cannabis in Verbindung mit Tabak zu Lungenirritationen führen, die bspw. in Krebserkrankungen enden können.

Dabei scheint die Mischung von Tabak mit Cannabis noch schädlicher als wahlweise reines Cannabis oder reiner Tabak zu sein. Das ist logisch, wenn man die Erklärung kennt, dass beide Stoffe ihre eigenen krebserregenden Substanzen erzeugen. Du bekommst also quasi die doppelte Dosis ab, wenn du beide Substanzen rauchst. Verzichtest du also auf das Mischen von Cannabis mit Tabak, kannst du dir das ersparen. Im Übrigen empfehlen Ärzte keineswegs den simultanen Konsum von Tabak und Cannabis, da nur das medizinische Cannabis aus medizinischen Gründen verschrieben wurde. Es besteht also keinerlei Grund, Tabak zu konsumieren, zumal Tabak die Wirkung beeinflussen kann.

Zu guter Letzt ist Tabak hoch suchterzeugend. Wenn du also Tabak konsumierst, ist die Chance einer Tabaksucht leider sehr hoch. Diese Sucht kann und wird wiederum dem Körper massive Schäden zufügen, wenn ihr kein Einhalt geboten wird.

Raucher: Joints mit Tabak möglichst verträglich rauchen

Falls du jedoch nicht drum herum kommst, Joints mit Tabak zu rauchen, wollen wir dir hier Empfehlungen geben, wie das möglichst verträglich geschieht. Erstmal solltest du nur hochwertiges medizinisches Cannabis verwenden, ebenso wie Tabak, der möglichst ohne Zusätze ist. Anschließend sollte dein Paper möglichst dünn sein, da auch das Paper eine Belastung für die Lunge darstellt. Wir empfehlen zudem, den Joint nur so groß wie nötig zu bauen, damit möglichst wenig vom Paper geraucht werden muss. Zu guter Letzt können wir nur einen Aktivkohlefilter empfehlen, da dieser effektiv so einige Schadstoffe filtert. Mittlerweile sieht man immer mehr Mischprodukte auf dem Markt, welche neben einem Aktivkohlefilter auch z.B. einen Zellstoffilter für die doppelte Leistung aufweisen.

Tabakersatz: Cannabis rauchen ohne Tabak

Viele Cannabispatienten greifen lieber zu Tabakersatzprodukten. Diese sind nicht unbedingt viel gesünder, erzeugen dafür allerdings keine Sucht. Es entstehen durch die reine Verbrennung natürlich nach wie vor schädliche und krebserregende Substanzen, das Nikotin fällt jedoch weg.

Wer schon einmal in einem Amsterdamer Coffeeshop war, hat dort Kräutermischungen vorgefunden. Oftmals ist der Konsum von Tabak in den Coffeeshops nicht erlaubt, weshalb die Kunden auf entsprechende Kräutermischungen ausweichen müssen. Hier gibt es unterschiedliche Alternativen, die zum Teil sehr verschiedene Geschmäcker und Aromen aufweisen. Beliebt sind etwa Kräuter wie Salbei, Kamille oder auch Catnip bzw. Katzenminze.

Anfangs braucht es ein wenig Übung, bis man den Tabak optimal beim Rauchen mit anderen Kräutern ersetzen kann. Irgendwann werden allerdings Joints mit Tabak nicht mehr gut schmecken, wenn man sich erstmal gewöhnt hat. Wir empfehlen den Kauf von ausgewiesenen Tabakersatzprodukten, da bei diesen auch die Sicherheit beim Rauchen überprüft wurde.

Joints mit reinem Cannabis konsumieren

Alternativ kannst du möglichst dünne Paper sowie einen Aktivkohlefilter verwenden, um Joints mit reinem Cannabis zu bauen. Hier beschweren sich Patienten oft darüber, dass Cannabis pur nur sehr schwer brennt. Zudem kann besonders anfangs ein starkes Druckgefühl im Hals herrschen. Wenn du bisher nur Joints mit Tabak geraucht hast, kann das Rauchen von Joints mit reinem Cannabis der Übergang zum Dampfen eines Vaporizers darstellen.

Rauchen von reinem Cannabis oder Verdampfen: Alternative Vaporizer vorgestellt

Bisher haben wir die Möglichkeiten aufgezeigt, Joints mit Tabak möglichst gesund zu rauchen oder Tabakersatzprodukte zu verwenden, um den Tabak zu ersetzen. Jetzt stellen wir die beste Methode vor, die auch von Ärzten empfohlen wird: das Verdampfen von Cannabis durch Vaporizer.

Bei einem Vaporizer gibt man die getrockneten Cannabisblüten ganz einfach in eine Heizkammer. Diese erhitzt sich auf Temperaturen zwischen 180 - 240 °C. Bei diesen Temperaturen verbrennen die Cannabisblüten und die Inhaltsstoffe noch nicht, es verdampfen nur die Öle, welche Terpene, Flavonoide und auch die Cannabinoide enthalten. Durch Vaporizer kannst du also Cannabis inhalativ einnehmen, ohne es verbrennen zu müssen. Dadurch entstehen unvergleichlich viel weniger Schadstoffe. Bei einer Kostenübernahme des Cannabisrezepts decken Krankenkassen recht oft auch die Kosten für einen hochwertigen Vaporizer, etwa von der deutschen Marke Storz & Bickel.

Fazit: Joint ohne Tabak rauchen

Möchtest du Joints mit Tabak rauchen, solltest du möglichst dünne Paper, Tabak ohne Zusätze und einen Aktivkohlefilter verwenden. Alternativ kannst du die Joints pur oder mit Tabakersatzprodukten bauen. Um komplett auf das Rauchen zu verzichten, Cannabis allerdings dennoch inhalativ einzunehmen, empfehlen wir Vaporizer. Diese Konsummethode wird auch von den meisten Ärzten und sogar Krankenkassen unterstützt.

Geheimtipp: Immer mehr Patienten greifen zu Cannabisextrakten. Deren Wirkstoffe sind viel höher dosiert, weshalb bspw. nur ein sehr kleiner Tropfen des Extrakts verdampft werden muss, damit der Patient die benötigte Wirkstoffmenge aufnimmt. Hierdurch werden Lungenirritationen nochmals massiv reduziert


Quellen

[1] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34120176/

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FAQ

Was ist medizinisches Cannabis?

Medizinisches Cannabis ist ein Begriff, der sich auf die Verwendung von Cannabis oder Cannabisprodukten zur medizinischen Behandlung von Krankheiten und Symptomen bezieht.

Wer kann medizinisches Cannabis verschreiben?

Medizinisches Cannabis kann nur von Ärzten (mit Ausnahme von Zahn- und Tierärzten) verschrieben werden.

Welche Vorteile hat die Einnahme von medizinischem Cannabis?

Medizinisches Cannabis kann bei der Behandlung von Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen, und anderen medizinischen Bedingungen wirksam sein.

Wie sollte man medizinisches Cannabis einnehmen?

Medizinisches Cannabis kann auf verschiedene Arten eingenommen werden, einschließlich der oralen Einnahme durch Kapseln oder Tropfen, inhalierter Verdampfung oder der Anwendung von topischen Produkten auf die Haut.

Wie sollte man die Dosierung von medizinischem Cannabis angehen?

Die Dosierung von medizinischem Cannabis sollte langsam und individuell angepasst werden, da die optimale Dosis von Patient zu Patient unterschiedlich sein kann.

Was sind mögliche Nebenwirkungen von medizinischem Cannabis?

Mögliche Nebenwirkungen von medizinischem Cannabis können Schwindel, Benommenheit, Müdigkeit, Verwirrung und Gedächtnisprobleme sein.

Können Patienten eine Überdosierung von medizinischem Cannabis erleiden?

Eine Überdosierung von medizinischem Cannabis ist unwahrscheinlich, da die meisten Produkte eine begrenzte Menge an Cannabinoiden enthalten und die individuelle Dosierung langsam titriert wird. Bei einer Überdosierung treten, Desorientierung, Übelkeit, Paranoia oder Halluzinationen auf.

Wie oft und wie viel medizinisches Cannabis sollte pro Tag eingenommen werden?

Die Häufigkeit und Menge der Einnahme von medizinischem Cannabis variiert von Patient zu Patient und hängt von der gewünschten Wirkung ab. Es wird empfohlen, die Dosis über einen längeren Zeitraum zu verteilen.

Wie lange dauert es, bis die Wirkung von medizinischem Cannabis eintritt?

Die Wirkung von medizinischem Cannabis kann je nach Art der Einnahme und individuellen Faktoren wie Stoffwechselgeschwindigkeit variieren. Die Wirkung kann innerhalb weniger Minuten bis zu einer Stunde eintreten.

Wie wirksam ist medizinisches Cannabis bei der Behandlung von verschiedenen Krankheiten und Symptomen?

Die Wirksamkeit von medizinischem Cannabis bei der Behandlung von verschiedenen Krankheiten und Symptomen kann von Patient zu Patient unterschiedlich sein. Es wird empfohlen, die individuelle Wirkung durch Experimentieren zu ermitteln.

Profilbild

Henrik Aulbach ist publizierter Cannabis-Fachautor mit Herz für Medizin, Chemie und Cannabinoide. Mithilfe von Weed! leistet er seinen Beitrag, Stigmata und Mythen rund um das grüne Gold aufzubrechen und die Verfügbarkeit von Cannabismedikamenten für Patienten zu erhöhen.

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