Inhaltsverzeichnis
Wichtigste Erkenntnisse
- Die rechtliche Lage für Cannabis in Deutschland ist im Wandel, Besitz und Erwerb könnten bald entkriminalisiert werden.
- Die Keimung ist ein entscheidender Schritt im Anbau, wobei die Samen auf Feuchtigkeit reagieren und beginnen zu sprießen.
- Drei Haupttypen von Cannabissamen sind feminisierte, reguläre und autoflowering Samen, wobei jede Art ihre spezifischen Vorteile hat.
- Zur Keimung von Cannabissamen gibt es verschiedene Methoden: Direkt in der Erde, im Wasser oder mit der Papiertuch-Methode.
- Trotz der Faszination für den Anbau müssen die rechtlichen Rahmenbedingungen beachtet werden, um nicht strafrechtlich belangt zu werden.
In Deutschland wandelt sich die Gesetzeslage rund um Cannabis, und Schritte in Richtung Entkriminalisierung werden diskutiert. Noch ist es allerdings ein rechtlicher Balanceakt, denn keimfähige Hanfsamen stehen hierzulande unter strengen Regeln. Im Vergleich zu anderen EU-Ländern, wo der Besitz solcher Samen toleriert wird, muss man in Deutschland mit einer Sondergenehmigung ausgestattet sein, um sie legal zu besitzen. Während wir auf mögliche Gesetzesänderungen warten, sollten die folgenden Tipps nur angewandt werden, wenn der Anbau an deinem Standort legal ist.
Hast du grünes Licht und den grünen Daumen? Perfekt! Hier erfährst du, wie du deine Hanfsamen mit drei einfachen Methoden zum Keimen bringen kannst.
Was sind denn eigentlich Cannabis-Samen?
Cannabis, wie alle Blütenpflanzen (Fachleute nennen sie Angiospermen), kriegt Samen, die quasi das komplette genetische Set fürs Wachsen und Fortpflanzen gespeichert haben. Ist der Samen erst einmal in der Erde, legt dieses Erbgut fest, was für eine einzigartige Pflanze da herauskommt. Die Grower unter uns züchten über Generationen hinweg, damit ihre Schätzchen genauso potent, duftend und wuchsstark werden, wie sie es gerne hätten.
Cannabissamen sind so in etwa Pfefferkorn-groß, eiförmig, laufen spitz zu und haben so eine Art Kante, die entlang einer Seite verläuft und im Zuge der Keimung aufbricht. Ihre Haut schimmert meistens braun, kann aber auch mal weißlich sein, wenn die Samen nicht ganz ausgereift sind. Manche Sorten kommen auch mit roten oder gelben Markierungen daher.
In diesen kleinen Kraftpaketen steckt ein Pflanzenembryo drin, das später zu Blättern, Wurzeln und Stielen heranwächst. Umgeben ist das Ganze von einer Art Schutzmantel, dem Perikarp. Zu den VIPs unter den Embryoteilen gehören die Keimblätter – das sind die ersten Blättchen, die herausgucken. Und die Keimwurzel – daraus wird die allererste Wurzel. Für den Schutz sorgen spezielle Strukturen, die Wurzelkappen, sobald der Samen zu keimen beginnt.
Wie genau entstehen die Samen?
Das Abenteuer beginnt mit dem Pollenkorn einer männlichen Pflanze, aus dem ein Pollenschlauch sprießt. Dort kommen dann auch die männlichen Zellen zum Vorschein, die sich als Pollen verbreiten und die Eizelle einer weiblichen Pflanze befruchten. Das Ergebnis: Samenproduktion! In der freien Natur, wie in Osteuropa oder auch Indien, kann das Ganze ziemlich wild und natürlich ablaufen. Die modernen Züchter versuchen aber eher, den Samen-Effekt zu bändigen – schließlich will keiner Samen in den geernteten Knospen finden. Bestäubung und Keimung sollten am besten unter Kontrolle passieren.
Männliche Cannabispflanze mit Pollenkorn
Was ist eigentlich Keimung?
In einer feuchtfröhlichen Umgebung wächst der Cannabis-Samen und bricht langsam seine Schale auf. Es taucht ein Sämling, auch "Keimling" genannt, auf. Hier kommen dann auch die Wurzeln zum Vorschein, die der Jungpflanze dabei helfen, alle Nährstoffe aus der Erde zu ziehen. Die Keimung startet, wenn der Samen die Zeichen der Umwelt, vor allem Feuchtigkeit, empfängt, und checkt: Aha, hier kann ich gut leben.
Warum ist Keimen so wichtig?
Die Keimung ist kritisch für den Anbau. Es gibt eine ganze Palette an Tricks, um sie zu fördern. Wie und wo das Ganze passiert, ist entscheidend, denn jede Keim-Methode braucht Feuchtigkeit, Ruhe und eine kuschelige Temperatur zwischen etwa 21-27 °C. Manche Grower tauchen die Samen auch in Wasserstoffperoxid oder Komposttee, um Schädlingen den Garaus zu machen. Hier ist aber Vorsicht angesagt – zu lange im Wasser und die Samen sind hin.
Besorg dir qualitativ hochwertige Cannabissamen, denn aus denen werden auch erstklassige Pflänzchen. Grüne Samen sind eher Kids, während besonders helle oder dunkle Samen Zicken machen können beim Keimen. Am besten, du startest mit mehreren Samen gleichzeitig und selektierst die besten Keimlinge.
Welche Sorten von Cannabissamen kann man denn keimen?
Hier hast du die Wahl zwischen drei coolen Typen:
- Feminisierte Samen: Diese Samen bringen mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit, manche Hersteller sagen sogar 99,9 %, weibliche Pflanzen. Sie sind einfacher anzubauen, da männliche Pflanzen nicht raus selektiert werden müssen und bringen zumeist höhere Erträge als Reguläre oder Autoflower Samen.
- Reguläre Samen: Können zu Weibchen oder Männern werden und bringen eine ordentliche genetische Vielfalt mit. Die Männer müssen jedoch frühzeitig erkannt und aussortiert werden.
- Autoflowering Samen: Perfekt für dunklere und kältere Gebiete. Sie blühen von ganz alleine auf, ohne dass du mit dem Licht viel experimentieren musst – und kapern, durch einen kürzeren Lebenszyklus, eventuell sogar mehrere Ernten in einer Saison. Autoflowering Samen sind zudem resistenter gegen Schädlinge und Krankheiten und eignen sich so gut für Anfänger.
Hanfsamen in der Erde zum Keimen bringen
Schritt 1: Schnapp dir einen kleinen Topf und fülle ihn mit leicht feuchter Erde.
Schritt 2: Mach ein kleines Loch und pack den Samen rein.
Schritt 3: Deck ihn mit Erde zu und lass ihn dann in Ruhe.
Schritt 4: Der Topf kommt jetzt unter eine Lampe und die Temperatur hältst du so zwischen 21 und 27 °C.
Schritt 5: Erde feucht halten und in so ca. 4-10 Tagen geht es los mit dem Keimen.
Schritt 6: Wenn die Kleinen so 5-10 cm groß sind, benötigen sie einen größeren Topf.
Hanfsamen im Wasser großziehen
Schritt 1: Fülle ein Glas mit Leitungswasser und lass es auf Zimmertemperatur kommen.
Schritt 2: Schmeiß 2-3 Samen pro Glas dazu und lass sie ruhen.
Schritt 3: Halte die Augen offen – in 24-48 Stunden sollte das Keimen losgehen.
Schritt 4: Die geöffneten Samen wandern dann ab in die Erde.
Samen zum Keimen bringen mit der Papiertuch-Methode
Schritt 1: Leg die Samen zwischen zwei feuchte Papiertücher und ab damit in eine Plastiktüte oder Tupperbox.
Schritt 2: Auf ungefähr 22 °C halten und die Box in die Dunkelheit verfrachten.
Schritt 3: Innerhalb von 2 bis 5 Tagen müssten die Samen das Licht der Welt erblicken und können dann einen Umzug in die Erde starten.
Fazit
Die Keimung von Cannabis-Samen ist ein faszinierendes Naturphänomen und der Startschuss für jeden Hanf-Grower. Mit etwas Geduld, der richtigen Technik und liebevoller Pflege wird aus einem unscheinbaren Samen eine blühende Pflanze. Ob in der Erde, im Wasser oder zwischen feuchten Papiertüchern – die verschiedenen Methoden bieten für jeden etwas. Doch so spannend und lehrreich der Anbau auch sein mag, betrete diese Welt mit Vorsicht. In Deutschland unterliegt Cannabis einer strengen Rechtslage, und der Anbau sowie der Besitz von Samen sind strafbar, es sei denn, man hat eine offizielle Erlaubnis. Also, egal wie groß die Faszination auch sein mag, bewege dich immer im Rahmen des gesetzlich Erlaubten und informiere dich sorgfältig über die rechtlichen Bestimmungen in deiner Region.
Mehr lesen