
Inhaltsverzeichnis
Wichtigste Erkenntnisse
- Keine „typische“ Altersgruppe: Es gibt nicht den einen klassischen Cannabispatienten. Jeder Fall ist individuell, unabhängig vom Alter.
- Jüngere Patienten besonders offen für Telemedizin: Vor allem jüngere Menschen nutzen digitale Gesundheitsangebote wie Weed.de häufiger, möglicherweise aufgrund technischer Affinität und positiverer Grundeinstellung zur Cannabistherapie.
- Ältere Patienten profitieren ebenfalls Auch viele ältere Patienten mit chronischen oder altersbedingten Beschwerden nutzen Cannabis als medizinische Behandlungsoption.
- Telemedizin erleichtert den Zugang für alle Altersgruppen Durch das vereinfachte Verfahren nach dem neuen MedCanG ist die Therapie heute unkomplizierter denn je, auch ohne Praxisbesuch.
Wie alt sind eigentlich die Menschen, die medizinisches Cannabis über Telemedizin beziehen? Diese Frage ist aus verschiedenen Gesichtspunkten sehr interessant. Ihr auf den Grund zu gehen, kann nicht nur bedeutend für Patienten selbst sein, um die Chancen einer erfolgreichen Therapie besser einordnen zu können. Auch für Ärzte, Apotheken und Politik sind die folgenden Zahlen ein wichtiger Anhaltspunkt, um die aktuelle Lage rund um Cannabis auf Rezept besser verstehen zu können.
Um einen realistischen Eindruck vom Altersdurchschnitt und den wichtigen Informationen zu bekommen, haben wir bei Weed.de einen Blick auf die anonymisierten Patientendaten des ersten Halbjahres 2025 geworfen. Das Ergebnis: Die Altersverteilung ist breiter als man denken würde und sie zeigt, wie vielfältig die medizinische Nutzung von Cannabis schon ein Jahr nach der Einführung des MedCanG (Medizinal Cannabis Gesetz) ist.
Durchschnittsalter von Cannabis Patienten in der Telemedizin
Der Mittelwert aller Patienten, die über unsere Plattform ein Cannabis-Rezept erhalten haben, liegt bei 36,7 Jahren. Das deutet darauf hin, dass medizinisches Cannabis vor allem von Menschen im mittleren Erwachsenenalter genutzt wird, also einer Altersgruppe, in der möglicherweise viele erstmals mit chronischen Beschwerden, Stresssymptomen oder therapieresistenten Krankheitsbildern konfrontiert sind. Beschwerden, bei denen Medizinprodukte mit Cannabinoiden wie THC oder CBD nachgesagt wird, eine potentielle Besserung zu erzielen.
Das Durchschnittsalter deutet außerdem darauf hin, dass der Konsum Cannabis in der Medizin bislang eher von der jüngeren Generation genutzt wird. Einer Altersgruppe, die auch bei Umfragen bezüglich der Befürwortung einer Legalisierung von Cannabis eher für einen liberalen Umgang waren, als ältere Generationen. Anhand der Daten und älteren Befragungen lässt sich mutmaßen, dass jüngere Menschen einer Therapie mit Cannabis grundsätzlich offener gegenüberstehen und Dienste der Telemedizin Anbieter zum Beziehen von Medizinalcannabis öfter nutzen. Natürlich sind die Zahlen, die Weed.de vorliegen nicht allgemeingültig und andere Anbieter könnten andere Zahlen haben, trotzdem bieten sie eine interessante Basis für eine Analyse.
Wichtig ist auch zu erwähnen, dass es trotz des errechneten Durchschnitts auch viele jüngere, aber vor allem auch sehr viele ältere Menschen gibt, die unsere Plattform nutzen, um Cannabisblüten auf Rezept zu erhalten, womit wir zum nächsten Aspekt kommen, nämlich die Altersspanne.
Kennt eine Cannabis Therapie eine Altersgrenze?
Die Auswertung der Daten zeigt deutlich, dass die Alterspanne größer ist, als du vermutlich erwartest:
- Denn der jüngste Patient, der Cannabis bei Weed.de auf Rezept bestellt hat war 18 Jahre alt,
- Der älteste Cannabis Patient war ganze 77 Jahre alt.
- Diese große Alterspanne zeigt deutlich, wie verschieden die Gründe für eine Cannabistherapie sein können.
- Jüngere Erwachsenen werden häufig Cannabispatient aus Gründen von Beschwerden wie ADHS, Schlafstörungen oder chronischen Schmerzen.
Hier sind herkömmliche Medikamente oft im Hinblick auf Nebenwirkungen und erhoffte Wirkung nicht ausreichend zufriedenstellend. - Ältere Patienten greifen oft auf eine Cannabistherapie aus Gründen von altersbedingten Erkrankungen wie Arthritis, chronische Rückenschmerzen, Appetitlosigkeit zurück. Auch bei Beschwerden im Rahmen einer Krebserkrankung kann Cannabis eine Begleitoption sein.
- Hier kann eine begleitende Schmerztherapie mit Cannabis möglicherweise helfen, Symptome zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern oder den Alltag erträglicher zu gestalten.
Was bedeutet all das für neue Patienten?
Die Auswertung der Daten macht deutlich: Es gibt nicht den eine typischen „Cannabis-Patienten“. Denn das Durchschnittsalter beispielsweise von 36,7 Jahren sagt wenig darüber aus, wer tatsächlich für eine medizinische Cannabistherapie infrage kommt.
Die Entscheidung hängt immer von mehreren Faktoren ab, die von Mensch zu Mensch und Patient zu Patient unterschiedlich sein können. Zu den Hauptfaktoren gehören die individuellen Krankengeschichte, der aktuellen Lebenssituation und auch der bisherige Therapieverlauf sowie die Verträglichkeit anderer Medikamente.
Für neue Patienten bedeutet das vor allem eines: Es gibt keine „Altersgrenze“ für eine seriöse, medizinisch begleitete Behandlung mit Cannabisund man sollte sich nicht durch Vorurteile oder Unwissen abschrecken lassen.
Wichtig für eine gute Behandlung ist dabei immer die ärztliche Einschätzung und Beratung. Denn ein erfahrener Arzt kann erkennen, ob ein entsprechender Behandlungsgrund und Beschwerden sowie Symptome vorliegen.
Zudem kann der Arzt auch erste Einschätzungen geben, welche Sorte und Wirkstoffkombination infrage kommen könnten und wie die Therapie im Alltag am besten umgesetzt werden kann. Die Wahl der Sorten und Art sowie Häufigkeit der Einnahme kann sich ohnehin im Verlaufe der Behandlung durch persönliche Erfahrungen der Patienten ändern.
Fazit
Die Zahlen zeigen: Medizinisches Cannabis per Telemedizin kennt keine Altersgrenze, wobei das Durchschnittsalter bei 36,7 Jahren liegt und die Spanne von 18 Jahren bis 77 Jahren reicht.
Zudem legen die Daten nahe, dass vor allem jüngere Patienten offener für moderne Therapieformen wie Cannabis und Telemedizin sind. Trotzdem greifen auch viele ältere Patienten auf diese Behandlungsoption bei altersbedingten Krankheiten und Beschwerden zurück.
Wenn du dich für eine Cannabistherapie interessierst, musst du dich also nicht von Altersvorstellungen oder gesellschaftlichen Vorurteilen abschrecken lassen. Vielmehr ist entscheidend, ob ein medizinischer Grund für eine Cannabis Behandlung vorliegt und diese sinnvoll und wirksam sein könnte.
Die Telemedizin macht es zusätzlich einfacher, Cannabis Patienten jeder Altersgruppe zu ermöglichen und einen individuellen Weg zur passenden Therapie zu finden.