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Cannabis Extrakte und Blüten in der Medizin

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von Weed! Redaktion20.04.2023News
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Cannabis wird seit Tausenden von Jahren für medizinische Zwecke verwendet und ist in vielen Ländern heute als Medizin zugelassen. In Deutschland ist die Verwendung von medizinischem Cannabis seit 2017 legal. Die Medizin wird als Fertigarzneimittel oder als Rezepturarzneimittel hergestellt und kann von jedem Fach- oder Hausarzt verschrieben werden.

Über Cannabisblüten

Cannabisblüten sind die getrockneten und zerkleinerten Blüten der weiblichen Hanfpflanze, die eine hohe Konzentration an Wirkstoffen wie THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) enthalten. Sie können oral eingenommen werden, davon geraucht oder verdampft werden, weiterverarbeitet können die Blüten in Form von Ölen, Kapseln oder Tinkturen verwendet werden.

Was sind Cannabisextrakte

Cannabisextrakte sind Substanzen, die aus den Cannabisblüten gewonnen werden und in der Regel eine höhere Konzentration an Wirkstoffen wie THC und CBD enthalten. Es gibt verschiedene Arten von Extrakten wie Öle, Tinkturen, Harze und Wachse. Diese Extrakte können oral, durch Inhalation oder durch die Haut aufgenommen werden. Sie werden in der Regel verabreicht, um bestimmte Symptome zu behandeln, wie Schmerzen, Angstzustände, Schlafstörungen und andere Symptome.

Medizinisches Cannabis in Deutschland

Seit März 2017 ist medizinisches Cannabis in Deutschland legal und kann bei bestimmten Erkrankungen verschrieben werden. Die Anzahl der Patienten, die Cannabis als Medikament erhalten, hat in Deutschland seitdem kontinuierlich zugenommen. Am häufigsten wird medizinisches Cannabis in Deutschland bei chronischen Schmerzen und Spastiken, die durch Multiple Sklerose verursacht werden, eingesetzt. Es kann jedoch auch bei anderen Erkrankungen verschrieben werden, wie beispielsweise bei ADHS, Depressionen, Angstzuständen, Migräne, Tourette-Syndrom, Epilepsie und vielen mehr.


Studien haben gezeigt, dass medizinisches Cannabis eine effektive Behandlungsoption für viele Patienten sein kann, insbesondere wenn andere Behandlungsmöglichkeiten nicht ausreichend wirksam sind. Eine Studie der Universität Frankfurt am Main aus dem Jahr 2020 hat beispielsweise gezeigt, dass eine Behandlung mit Cannabisblüten bei Patienten mit chronischen Schmerzen zu einer signifikanten Verbesserung der Schmerzintensität und der Lebensqualität führen kann.

Schmerzbehandlung

Cannabis ist bekannt für seine schmerzlindernden Eigenschaften und wird häufig bei chronischen Schmerzen eingesetzt. Studien deuten darauf hin, dass medizinisches Cannabis bei Patienten mit chronischen Schmerzen zu einer signifikanten Schmerzlinderung führen kann. Es gibt auch Hinweise darauf, dass eine Kombination aus THC und CBD bei der Schmerzbehandlung wirksamer sein kann als THC allein.

Multiple Sklerose

Cannabis wird auch zur Behandlung von Spastik bei Multipler Sklerose (MS) eingesetzt. Eine systematische Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2019 zeigt, dass medizinisches Cannabis die Spastik bei MS-Patienten signifikant reduzieren kann[1] . Darüber hinaus kann Cannabis auch bei anderen Symptomen von MS wie Schmerzen, Blasenfunktionsstörungen und Depressionen helfen.

Epilepsie

Eine weitere vielversprechende Anwendung von Cannabis ist die Behandlung von Epilepsie. Eine klinische Studie aus dem Jahr 2018 zeigt, dass Cannabidiol (CBD) bei der Behandlung von Kindern mit schwerer Epilepsie wirksam sein kann[2] . In Deutschland ist das Medikament Epidyolex zur Behandlung von zwei seltenen Formen der Epilepsie zugelassen.


Jedoch sollten Patienten sich immer mit einem Arzt beraten, bevor sie Cannabis als Medizin einnehmen. Die Wirkung und Dosierung des Arzneimittels müssen individuell auf den Patienten abgestimmt werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen.


Insgesamt wird medizinisches Cannabis in Deutschland immer häufiger als alternative Behandlungsmethode eingesetzt und gewinnt an Bedeutung in der medizinischen Versorgung. Die gesetzlichen Regelungen für den Einsatz von medizinischem Cannabis in Deutschland werden kontinuierlich weiterentwickelt und angepasst, um den Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden.



Quellen:

1.Salmaggi, A., Currà, A., Pozzilli, C., & Sancesario, G. (2019). Multimodal approaches for pain management in multiple sclerosis: the role of cannabinoids. Journal of pain research, 12, 1561-1570.
2.Study from 2018: Devinsky, O., Patel, A. D., Thiele, E. A., Wong, M. H., Appleton, R., Harden, C. L. & Friedman, D. (2018). Randomized, dose-ranging safety trial of cannabidiol in Dravet syndrome.

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