
Wichtigste Erkenntnisse
- BHO ist ein starkes Konzentrat der Cannabis Pflanze, das durch eine Butan-Extraktion hergestellt wird.
- Es gibt verschiedene Formen, wie Shatter, Budder und Wax, die sich in Konsistenz und Wirkung unterscheiden können.
- Der Herstellungsprozess erfordert spezielle Ausrüstung und Sicherheitsvorkehrungen.
- BHO kann auf verschiedene Arten konsumiert werden, einschließlich Dabbing, Vaping und Rauchen.
- Die Wirkung des Öls kann sehr stark sein, weshalb Anfänger vorsichtig sein sollten.
Im Bereich der Cannabis-Extrakte stößt man häufig auf den Begriff BHO. Diese Abkürzung steht für "Butan Hash Oil" und beschreibt vor allem die Extraktionsmethode dieser Konzentrate. Denn hier werden die Cannabinoiden und Terpenen aus den Cannabisblüten mithilfe von Butangas gewonnen.
Dabei entsteht ein hochpotentes Konzentrat, welches in verschiedenen Konsistenzen vorkommen kann, diese reichen von flüssig bis fest.
In den USA hat es sich bereits vor allem in legalisierten Bundesstaaten etabliert. In Europa hingegen gewinnt es ebenfalls zunehmend an Bedeutung, wobei die rechtlichen Rahmenbedingungen stark von Land zu Land ausfallen. Dadurch können die Herstellung und der Verkauf in europäischen Ländern sehr einschränkt sein.
In diesem Artikel erklären wir die Grundlagen von BHO, sowie die Herstellung und verschiedene Arten. Außerdem werfen wir noch einen Blick auf Konsummethoden und die möglichen Wirkungen sowie Nebenwirkungen nach dem Konsum.
Was ist überhaupt Butan Hash Oil?
Unter dem Begriff BHO (Butane Hash Oil), auf deutsch Butan Haschöl, versteht man ein stark konzentriertes Cannabis-Extrakt, welches durch die Verwendung von Butan als Lösungsmittel gewonnen wird. Dabei werden die Wirkstoffe der Cannabispflanze extrahiert, indem die Harzdrüsen, die reich an Cannabinoiden wie THC sind, vom Pflanzenmaterial gelöst werden. Extrakte diese Art gibt es in verschiedenen Formen, dazu zählen Shatter, Wax und Crumble, die sich alle in Texturen und Verwendungszwecke unterscheiden.
Unterschiede zu anderen Cannabisextrakten
BHO ist nur eines von vielen Cannabisextrakten, die sich je nach Verfahren, Konsistenz und THC-Konzentration unterscheiden. Besonders beliebt sind heutzutage auch lösungsmittelfreie Alternativen wie Rosin und Live Rosin. Hier wird das THC allein durch Hitze und Druck aus den Pflanzenteilen gepresst und extrahiert.
Die folgende Tabelle bietet dir einen groben Überblick über die wichtigsten Cannabisprodukte und wie sie extrahiert werden:
| Produkt | Herstellungsverfahren | Konsistenz | THC-Gehalt (ca.) |
| BHO | Extraktion mit Butangas | Fest bis klebrig (z. B. Shatter, Wax, Budder) | 60–90 % |
| CO₂ Öl | CO₂-Extraktion unter Druck | Flüssig bis dickflüssig | 50–80 % |
| Ethanol Extrakt | Lösungsmittel-Extraktion mit Ethanol | Ölig, teilweise decarboxyliert | 50–70 % |
| Rosin | Mechanisch durch Druck und Hitze (z. B. Rosin Presse) | Harzig, wachsig, weich | 60–90 % |
| Live Rosin | Rosin aus frischem oder gefrorenem Pflanzenmaterial | Klebrig, sehr aromatisch | 70–90 % |
| Hash | Mechanische Trennung der Harzdrüsen (z. B. Sieben, Ice-O-Lator) | Pressbar, krümelig | 20–60 % |
| Blüten | Keine Extraktion, getrocknete Cannabisblüten | Pflanzlich, trocken | 5–25 % |
Beliebtheit und Verwendung
Die Beliebtheit des Öls ist in den letzten Jahren zunehmend gestiegen. Das liegt vermutlich daran, dass viele Nutzer die starke Wirkung bevorzugen und sich auch vermehrt mit verschiedenen Konsummethoden, wie dem dabben, auseinandersetzen. Extrakte werden häufig durch Dabbing oder Verdampfen konsumiert.
Jedoch steht die Methode zum Herstellen des Extrakts häufig in der Kritik, vor allem wegen möglicher Butanrückstände im Endprodukt. Denn wenn der Extraktionsprozess unsauber durchgeführt wird, können schädliche Chemikalien im Konzentrat verbleiben, was gesundheitliche Risiken mit sich bringen kann.
Wie erfolgt die Extraktion?
Die Extraktion von BHO erfolgt in mehreren Schritten, wobei Butan, ein leicht entzündliches Gas, als Lösungsmittel verwendet wird. Dieses Gas wird hierbei durch das Pflanzenmaterial geleitet, um die Cannabinoide und Terpene zu lösen und zu extrahieren. Dabei kommt auch ein spezielles Gerät, der BHO Extraktor, zum Einsatz.
Wichtiger Hinweis zur Legalität:

In Deutschland ist die Herstellung von Cannabisextrakten mit Lösungsmitteln wie Butan nach dem CanG grundsätzlich verboten. Dies gilt auch für Pflanzenmaterial, was aus dem legalen Eigenanbau stammt. Nur lizenzierte Unternehmen dürfen solche Extraktionsverfahren legal durchführen, da dieses Gases sehr gefährlich sein, wenn es nicht unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt wird. Butan ist leicht entzündlich, weswegen bereits ein Funke, eine offene Flamme oder ein elektrisches Gerät eine Verpuffung oder Explosion auslösen kann (1).
Außerdem können bei unsauberer Arbeit Rückstände der schädlichen Chemikalien bleiben, was auch erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich bringen kann.
Materialien zur Extraktion
Für die BHO-Methode werden folgende Materialien benötigt:
- Butangas ist das Lösungsmittel, das für dieses Verfahren verwendet wird
- Ein BHO Extraktor ist ein spezielles Gerät, wo dieses Verfahren statt findet. Seine Hauptfunktion besteht darin, das Butangas kontrolliert durch das Pflanzenmaterial zu leiten.
- Cannabisblüten als Ausgangsmaterialien, die die gewünschte Konzentration an Cannabinoiden und Terpenen enthalten
Schritte des Extraktionsprozesses
- Die Cannabisblüten werden zerkleinert und in den BHO Extraktor gefüllt.
- Das Butan wird durch das Pflanzenmaterial geleitet, um die Wirkstoffe zu extrahieren.
- Das Butangas wird durch Erhitzen oder Vakuum entfernt, sodass ein reines, hochkonzentriertes Öl zurückbleibt.
Sicherheitsmaßnahmen
Beim Umgang mit Butan sind folgende Vorsichtsmaßnahmen zwingend erforderlich, um die Gefahren möglichst klein zu halten:
- Ein gut belüfteter Raum hilft, um das Explosionsrisiko klein zu halten.
- Schutzkleidung wie Handschuhe, Schutzbrille und Atemschutzmaske schützen dich selber.
- Keine offenen Flammen, da Butan leicht entzündlich ist.
Wichtig:
Die Herstellung sollte aufgrund der hohen und ernsten Risiken nur von erfahrenen Personen durchgeführt werden.

BHO Extrakte im Vergleich
Zu den drei bekanntesten BHO-Arten gehören Shatter, Budder und Wax. Die folgende Tabelle gibt dir einen Überblick, inwiefern sich diese Arten in Konsistenz, Wirkung, Vorteile sowie Nachteile unterscheiden:
| BHO-Art | Konsistenz | Mögliche Wirkung | Vorteile | Nachteile |
| Shatter | Glashart, brüchig | Potenziell sehr stark, aufgrund hoher Konzentration an Cannabinoiden | Hohe Potenz, lange Haltbarkeit | Zerbrechlich, schwer zu handhaben, Terpene stark reduziert |
| Budder | Cremig, weich, luftig | Mögliche Wirkung weniger stark als das Shatter | Einfache Handhabung, weicherer Konsistenz, mehr Terpene als Shatter und Wax | Kürzere Haltbarkeit |
| Wax | Weich, klebrig | Mögliche Wirkung weniger stark als das Shatter, auch für Dabbing geeignet | Vielseitig einsetzbar, einfach zu dosieren, mehr Terpene als Shatter | Klebrig, haftet an Geräten |
Wie man BHO konsumiert
Diese Extrakte lassen sich auf verschiedene Weise konsumieren, wobei Konsumformen wie Verdampfen oder in Edibles als sehr viel gesünder und schmackhafter für den Konsumenten angesehen werden als das Rauchen.
- Dabbing & Vaporisieren
- Rauchen im Joint
- Verarbeitet in Edibles
Wichtig:
Nur hochwertiges BHO verwenden, um gesundheitsschädliche Rückstände zu vermeiden!

Was sind mögliche Effekte von BHO?
Da BHO einen hohen THC-Gehalt mit sich bringt, könnte es beim Konsum ein starkes High auslösen. Gerade beim Dabben oder Vapen wird oft von Konsumenten von einem "klareren High" im Gegensatz zu dem Effekt eines Joints gesprochen. Dies könnte daran liegen, dass hier keine Verbrennung wie beim Joint statt findet, sondern die Konzentrate auf niedrigeren Temperaturen konsumiert werden.
Studienergebnisse weisen darauf hin, dass Cannabinoide bei Beschwerden wie Schmerzen, Übelkeit oder Appetitlosigkeit hilfreich im Einzelfall sein könnten (2). Für BHO selbst gibt es jedoch bislang keine spezifischen klinischen Untersuchungen, sodass schwer Aussagen zu deren spezifischen medizinischen Wirksamkeit gemacht werden können.
Risiken und Nebenwirkungen
Der Konsum kann aufgrund der hohen THC-Konzentration starke Nebenwirkungen verursachen, besonders Einsteiger sollten hier bei der Dosierung sehr vorsichtig sein. Zu den möglichen unangenehmen Nebenwirkungen zählen Schwindel, Angstzustände und Müdigkeit.
Ein weiteres Risiko sind Rückstände von Substanzen wie Butan, wenn das Extrakt unsauber hergestellt wurde. Diese könnten beim Erhitzen schädlich auf den Konsumenten wirken.
Fazit
Zusammenfassend liefert die Butangas-Extraktion verschiedene Arten von starken BHO Cannabis-Konzentraten. Diese bieten eine hohe Konzentration an Wirkstoffen und können in verschiedenen Konsistenzen auftreten wie Shatter, Wax und Budder.
Diese Extraktions-Methode ist in Deutschland nach dem CanG nicht für Privatpersonen erlaubt, da die Herstellung von BHO sehr gefährlich sein kann, wenn sie nicht richtig durchgeführt wird.
Wer BHO konsumiert, sollte sich der hohen Potenz bewusst sein und sicherstellen, dass das Produkt von guter Qualität ist.
Rechtlicher Hinweis
Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt weder eine Rechtsberatung noch eine Aufforderung zum Kauf oder Konsum von Cannabis dar. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte wird keine Gewähr übernommen.
Quellen
- Jensen G, Bertelotti R, Greenhalgh D, Palmieri T, Maguina P. 2015. Butane Hash Oil Burns Associated with Marijuana Liberalization in Colorado. Journal of Medical Toxicology 11(4): 422–425. Verfügbar unter: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4675612/
- Russo EB. 2008. Cannabinoids in the management of difficult to treat pain. Verfügbar unter: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC2503660/










