
Inhaltsverzeichnis
Wichtigste Erkenntnisse
- Rostfleckenkrankheit Cannabis - zählt zu den häufigsten Cannabis-Krankheiten beim Indoor-Anbau.
- Sie befällt die Blätter der Cannabispflanzen, meist an der Unterseite der Blätter, und zeigt sich durch braune Flecken.
- Ursachen sind oft Pilzinfektionen, ausgelöst durch hohe Luftfeuchtigkeit, falschen pH-Wert oder Nährstoffmangel.
- Die Behandlung erfordert konsequente Kontrolle, Entfernen befallener Blätter und ggf. Anpassung von Dünger oder Dosierung.
- Wer auf Vorbeugung, Hygiene und stabile Umweltbedingungen achtet, kann den Schaden minimieren.
Viele Grower kennen und fürchten sie, die Rostfleckenkrankheit. Sie zeigt sich auf den Blätterunterseiten durch plötzlich erscheinende braune Flecken, als ob das nicht schon schlimm genug wäre, lässt auch das Wachstum nach. Dabei spielt es keine Rolle ob sich der Grow Indoor oder Outdoor befindet.
Die Rostfleckenkrankheit zählt zu den häufigsten Cannabis Pilzkrankheiten und betrifft insbesondere Cannabis Pflanzen, die unter hoher Luftfeuchtigkeit, Nährstoffmängeln oder einem falschen pH-Wert leiden. Aber keine Sorge, mit diesem Artikel erhältst du den ultimativen Leitfaden um die Krankheit zu identifizieren, zu behandeln und zu verhindern.
Was ist die Rostfleckenkrankheit bei Cannabis?
Diese durch einen Pilz verursachte Krankheit, tritt immer wieder bei Cannabis Pflanzen auf. Besonders anfällig sind Pflänzchen in feuchten Umgebungen mit unzureichender Luftzirkulation.
Wie der Name bereits andeutet, bilden sich bei dieser Krankheit innerhalb von Kurzer Zeit braune Flecken auf den Blättern der Pflanze. Die Pflanze Wiederrum reagiert zumeist mit einem verlangsamten Wachstum, im schlimmsten Fall wird das Immunsystem der Pflanze so beeinträchtigt, dass es zu einem Verlust in der Ernte führen kann. Was diese Krankheit besonders tückisch macht, ist dass sie sich schleichend ausbreitet und die ersten Anzeichen sehr unauffällig sind.
Woran erkennt man die Rostfleckenkrankheit frühzeitig?
Erste Anzeichen der Krankeheit lassen sich durch rostfarbene Flecken, mit gelben Rändern an den Unterseiten der Blättern erkennen. Im weiteren Verlauf rollen sich die Blätter ein oder sie sterben vollständig ab. Der Befall beginnt oft bei den unteren Blattreihen und breitet sich allmählich nach oben aus.
Einher geht auch ein sichtbarer Verlust an Vitalität, was sich im verringerten Wachstum der Cannabispflanze äußert. Zusätzlich können noch weitere Cannabis Schädlinge auftreten, die den geschwächten Zustand ausnutzen. Daher ist frühzeitiges Handeln maßgeblich, denn eine unkontrollierte Verbreitung des Pilzes kann sich in einem verringerten Ertrag äußern.
Welche Ursachen fördern den Pilzbefall bei Cannabis?
Die Ursache der Krankheit ist nicht ganz eindeutig, sonder resultiert zumeist aus einer Kombination von Umweltfaktoren und Fehlern in der Pflege. Zu den häufigsten Ursachen gehören:
- Zu hohe Luftfeuchtigkeit: Luftfeuchtigkeit dauerhaft über 60 %, besonders im Blühtestadium
- pH-Ungleichgewicht: Dadurch wird Nährstoffmangel gefördert
- Luftzirkulation: Zum Beispiel durch zu Enge Töpfe, fehlende Luftzirkulation
- Falsches Düngen: Überdüngung mit Stickstoff oder falsch abgestimmte Mengen
- Substratbeding: Altes oder kontaminiertes Substrat
- Vorbefall: Bakterien, Viren, Insekten oder andere Krankheitserreger
- Hygiene: Unzureichende Hygiene
Obwohl der Pilz auch im Outdoorgrow für Unbehagen sorgen kann, tritt er beim Indoor Anbau häufiger auf.
Wie kann man Rostflecken auf Cannabis richtig behandeln?
Die Krankheit lässt sich im frühen Stadion gut bekämpfen. Daher haben wir dir einen kurzen Leitfaden zusammengestellt, mit dem du gegen den Pilz vorgehen kannst.
1. Entferne befallene Blätter und entsorge sie außerhalb des Grow Rooms
2. Reduziere die Luftfeuchtigkeit mit Entfeuchtern oder sorge für eine bessere Abluft
3. Kontrolliere und korrigiere den pH-Wert im Boden (optimal 6,0–6,5)
4. Spüle die Erde bei Verdacht auf Düngerüberreste
5. Verwende bei Bedarf ein biologisches Fungizid (z. B. Schwefel)
6. Optimiere die Luftzirkulation mit Ventilatoren, positioniere diese in der Nähe der Pflanzen
Kontrolliere deine Pflanzen regelmäßig, so kannst du dafür sorgen, dass es ihnen bestens geht und du vermeidest Krankheiten.
Was hilft zur Vorbeugung gegen Pilzkrankheiten bei Cannabis Pflanzen?
Sauberes Arbeiten ist das A und O beim Cannabisanbau, dabei musst du natürlich nicht so reinlich sein wie professionelle medizinische Cannabis Plantagen. Achte beim Beginn darauf, dass du neue sterile Erde und saubere Töpfe nutzt. So verhindert du das Einschleppen von Erregern. Keime haben keine Chance, wenn du deine Werkzeuge, das Zelt und die Growfläche zwischen den Grows gründlich reinigst. Achte weiterhin auf die korrekte Dosierung deines Düngemittels, denn Cannabis Pflanzen, die zu viel Dünger erhalten haben, sind anfälliger für Pilzkrankheiten.
Nutze Robuste Cannabissorten
Ein weiterer smarter Schritt ist die Auswahl robuster Cannabis Sorten, die von Natur aus eine gewisse Resistenz gegen Pilze mitbringen. Achte während der Blütephase darauf, dass du die Luftfeuchtigkeit unter 50 % hältst, da hohe Feuchtigkeit das Pilzwachstum fördert. Eine gute Belüftung hilft zusätzlich stark beblätterter Pflanzen, um stehende Luft und Feuchtigkeitsnester zu vermeiden. Mit diesem Maßnahmen senkst du die Wahrscheinlichkeit, dass sich Krankheiten wie Blattseptoria, Fusarium, Wurzelfäule oder Schimmel ausbreiten. Ein Win-Win für deine Pflänzchen und deine Qualität.
Typische Ursachen der häufigsten Cannabis Wehwehchen und passende Gegenmaßnahmen
Das Gute vorweg, Pilzkrankheiten und Blattprobleme bei Cannabispflanzen haben oft klare Ursachen, wer die typischen Auslöser erkennt, kann mit gezielten Gegenmaßnahmen schnell und effektiv reagieren.
Auslöser | Symptome | Maßnahme |
Zu hohe Luftfeuchtigkeit | Rostflecken, schlaffe Blätter | Luftentfeuchter, bessere Umluft |
pH-Wert im Ungleichgewicht | Gelblich-braune Flecken | pH-Wert messen, pH-Down/Up anpassen |
Überdüngung mit Stickstoff | Dunkelgrüne Blätter, Flecken | Substrat spülen, Dünger pausieren |
Schlechte Hygiene | Wiederholter Pilzbefall | Werkzeuge und Grow Room reinigen |
Verdichtete Erde | Wachstumsstopp, kränkliche Pflanze | Erde lockern oder austauschen |
Ob zu feuchte Luft, falscher pH-Wert oder mangelhafte Hygiene – mit dem richtigen Blick für die Symptome und konsequentem Handeln bleibt dein Grow gesund und leistungsfähig.
Eine neue Pflanzenkrankheit bei Hanf wirft Fragen auf
In der Studie "First Report of Chaetomium globosum Causing a Leaf Spot of Hemp (Cannabis sativa) in Tennessee" (Chaffin et al., 2020) [1] wurde erstmals dokumentiert, dass der Pilz Chaetomium globosum Blattflecken an Hanfpflanzen verursacht. Das Tückische: diese Pflanzenkrankheit kann leicht mit einem Mangel von bestimmten Nährstoffen verwechselt werden. Denn die Symptome, gelbliche oder bräunliche Flecken, sehen auf den ersten Blick ähnlich aus wie eine Nährstoffmangel. Die zentrale Frage ist daher, wie man zwischen einem echten Pathogenbefall und einfachen Versorgungsfehlern unterscheidet. Für Grower bedeutet das: Wer Blattverfärbungen bei Hanf erkennt, sollte nicht nur auf die Nährstoffzufuhr schauen, sondern auch pathogene Ursachen in Betracht ziehen.
Fazit
Die Rostfleckenkrankheit ist unangenehm, aber kontrollierbar. Wer die charakteristischen Symptome kennt und rechtzeitig handelt, kann größere Schäden verhindern. Der beste Weg bleibt die Prävention: Stabile Bedingungen, sauberes Arbeiten und gesunde Cannabispflanzen sind deine Absicherung gegen alle Arten von Pilzkrankheiten. Dein Gehalt? Eine reiche Ernte ohne braune Blätter.
Quellen
Chaffin, A. G., Dee, M. E., Boggess, S., Trigiano, R., Bernard, E. C. & Gwinn, K. (2020). First Report of Chaetomium globosum Causing a Leaf Spot of Hemp (Cannabis sativa) in Tennessee. Plant Disease. Verfügbar unter: https://doi.org/10.1094/pdis-08-19-1697-pdn
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