
Wichtigste Erkenntnisse
- Die richtige Aufbewahrung von Cannabis ist entscheidend für maximale Haltbarkeit und Qualität.
- Faktoren wie Luftfeuchtigkeit, Licht und Behälterwahl beeinflussen, wie lange Cannabis haltbar bleibt.
- Mit den richtigen Methoden lässt sich die Haltbarkeit auf bis zu 12 Monate verlängern, ohne dass Potenz und Aroma leiden.
Hast du dich auch schonmal gefragt, wie lange deine Cannabisprodukte überhaupt haltbar ist? Denn auch Cannabis ist nicht ewig haltbar. Über eine längere Zeit kann es an Qualität und Frische verlieren.
Die richtige Lagerung von Cannabis spielt hierbei eine wichtige Rolle, um dein Gras in Hinblick auf Qualität und Frische haltbar zu machen. Bei der Lagerung wiederum kommt es auch auf Faktoren wie Luftfeuchtigkeit, Licht, Temperatur und der richtige Behälter an, um dein Gras lange frisch zu halten. Damit kann auch der Geschmack und der THC Gehalt länger erhalten bleiben. Wusstest du außerdem, dass man Cannabis unter gewissen Bedingungen auch einfrieren kann?
In diesem Artikel erfährst du die bewährtesten Methoden, um Cannabisblüten lange haltbar zu machen, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen und wie du das Aroma und die Potenz bewahren kannst.
Was beeinflusst die Haltbarkeit von Cannabis?
Es gibt einige Aspekte, die die Haltbarkeit von Cannabis beeinflussen können. Denn die Terpene und Cannabinoide der Cannabispflanze, die auch maßgeblich für Qualität, Geschmack und Wirkung verantwortlich sind, reagieren empfindlich auf äußere Einflüsse. Zum Beispiel oxidiert THC mit der Zeit zu CBN (1), wodurch geht der psychotrope Wirkstoff und damit die Potenz verloren geht.
Zu den Einflüssen, die für die Erhaltung von Potenz und Qualität verantwortlich sind, gehören Licht, Sauerstoff, Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
Im Folgenden erläutern wir dir die einzelnen Faktoren im Detail und erklären, inwiefern sie einen Einfluss auf das Gras haben:
Luftfeuchtigkeit und Temperatur
Cannabis bleibt am längsten frisch, wenn es unter konstanten Bedingungen gelagert wird (2). Eine ideale relative Luftfeuchtigkeit liegt bei 58-65%, um Schimmelbildung zu minimieren und die Potenz und das Aroma zu erhalten. Neuere Studien legen nahe, dass ein etwas höherer Wert besser geeignet sein könnte.
- Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit entsteht Schimmel, der die Qualität von Cannabis drastisch beeinträchtigt.
- Ist die Luftfeuchtigkeit zu niedrig, trocknen die Blüten aus und verlieren an Aroma und Wirkung. Eine moderate Temperatur zwischen 15 und 21 Grad Celsius schützt die empfindlichen Trichome.
UV Licht und Dunkelheit
UV Strahlung und auch sichtbares Licht beschleunigen den Abbau von Cannabinoiden (3). Es zersetzt die wertvollen Cannabinoide und führt zu einem Abbau von THC, wodurch das Aroma und die Potenz nachlassen. Daher ist eine lichtgeschützte Lagerung, idealerweise in einem dunklen Behälter, unerlässlich.
- Lagere Cannabis an einem dunklen Ort, um die Wirkstoffe optimal zu schützen.
- Ein lichtdichter Behälter oder eine Schublade sind ideal, um die Haltbarkeit zu verlängern.
Luftdichte Behälter
Luftdichte Behälter, wie Einmachgläser, gute Tupperdosen oder spezielle Vakuum-Behälter, sind die eine gute Wahl, um Cannabis zu lagern. Denn sie schützen die Blüten vor Sauerstoff, der ebenfalls den Abbau von THC beschleunigt.
- Glasbehälter sind ideal, da sie im Gegensatz zu manchen Kunststoffen keine Terpene absorbieren und keine chemischen Substanzen an das Cannabis abgeben können. Hochwertige, lebensmittelechte und geruchsneutrale Behälter aus Kunststoff sind aber ebenfalls geeignet.
- Zu viel Luft in der Verpackung kann das Aroma und die Potenz verringern. Deswegen solltest du dein Marihuana möglichst luftdicht verpacken und die Größe des Behälters an die Menge deines Cannabis anpassen.
Cannabis richtig lagern: So gehts!
Wie wir bereits gelernt haben, gibt es einige Faktoren, die die Qualität der Cannabispflanzen und damit auch die Haltbarkeit beeinflussen können. Deswegen findest du hier nochmal alle Tipps, mit denen du dem Verfall entgegenwirken kannst:
- Luftdichte verschließbare Glasbehälter verwenden, da sie das Aroma und die Potenz schützen.
Denn sie verhindern, dass Sauerstoff eindringt und die Cannabinoide schneller abgebaut werden. - Plastikbehälter vermeiden, weil Kunststoffdie Terpene absorbieren kann und damit den Geschmack und die Wirkung verändern kann. Außerdem können manche Kunststoffe chemische Stoffe an die Blüten abgeben, wobei lebensmittelechte Tupperdosen da das kleinste Risiko mitbringen.
- Dunkel lagern und vor UV- und sichtbarem Licht schützen. Denn Cannabinoide werden sonst schneller abgebaut. Getönte Gläser, wie man sie sonst aus der Medizin kennt oder eine dunkle Schublade sind für diesen Schutz ideal.
- Sorge für konstante Bedingungen von Lagertemperatur und Luftfeuchtigkeit. Die ideale Temperatur sollte zwischen 15 und 21 °C und die ideale Luftfeuchtigkeit zwischen 58 und 65 % liegen. Schwankungen in diesen Bereichen können Schimmel und Qualitätsverlust begünstigen.
- Auch der Lagerraum selber sollte keine hohen Schwankungen in Temperatur und Luftfeuchtigkeit haben. Deswegen ist das Badezimmer beispielsweise nicht der beste Ort für die Lagerung.
- Die Lagerung im Kühlschrank ist eher ungeeignet. Denn potentielles Kondenswasser und Temperaturschwankungen fördern Schimmel. Zudem führt das regelmäßige Öffnen des Kühlschranks zu instabilen Lagerbedingungen.
- Einfrieren von Cannabis macht nur für Langzeitlagerung und große Vorräte Sinn.
Es sollte bei -20 °C, luftdicht und vakuumverpackt eingefroren werden, wobei wiederholtes Auftauen genau wie auch bei anderen Lebensmitteln vermieden werden sollte. - Regelmäßige Kontrolle der Blüten auf Trockenheit, Aroma und Schimmel geben dir die Möglichkeit, Mängel rechtzeitig zu erkennen und einzugreifen, bevor die Qualität darunter leidet.
Wie lange ist Cannabis haltbar? Übersicht der Haltbarkeit
Um die Haltbarkeit von Cannabis zu maximieren, ist es wichtig zu wissen, wie lange Cannabis unter verschiedenen Bedingungen haltbar ist. Die Art, wie du dein Weed zu lagern planst, hat also einen großen Einfluss darauf, wie lange es haltbar bleibt. Diese Tabelle gibt dir einen groben Überblick, wie die verschiedenen Lagerungsarten die Haltbarkeit beeinflussen können:
Lagerungsart | Haltbarkeit | Hinweise |
Optimale Bedingungen (dunkel, luftdicht, trocken) | 6–12 Monate | Potenz und Aroma bleiben erhalten |
Zimmertemperatur, nicht luftdicht | Bis zu 6 Monate | Kann zu Qualitätsverlust führen |
Kühlschrank | 6–12 Monate, aber instabil | Hohe Schwankungen können Schimmel fördern |
Tiefkühlfach | Mehr als 12 Monate | Bei speziellen Behältern, Potenz kann leiden |
Wie erkennt man, ob Cannabis nicht mehr haltbar ist?
Um sicherzustellen, dass dein Cannabis noch genießbar ist, solltest du regelmäßig die Qualität des Cannabis überprüfen. Hier sind einige Hinweise, worauf du beim Qualitätscheck achten solltest:
- Sichtbarer Schimmel ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass Cannabis nicht mehr konsumiert werden sollte! Der Konsum von Schimmelsporen kann einen erheblichen Einfluss auf deine Gesundheit haben!
- Der Verlust von Farbe und Konsistenz deutet darauf hin, dass es zu trocken und zu hell gelagert wurde. Extreme Trockenheit beeinträchtigt zwar das Aroma und die Konsistenz, macht das Cannabis aber nicht unbedingt ungenießbar und gesundheitsschädlich.
- Ein starker Verlust von Aroma und Geschmack deutet im Allgemeinen auf einen Abbau von Terpenen hin. Dies kann für dich ein Hinweis sein, dass du dein Weed nicht richtig gelagert hast.
Um einen Schimmelbefall zu vermeiden und die Cannabinoiden sowie das Aroma über einen längeren Zeitraum zu bewahren, solltest du deswegen auf die richtigen Lagerbedingungen achten.
Mindesthaltbarkeit für medizinisches Cannabis
Als Patient der ein medizinisches Cannabis Rezept beantragt hat, ist dir bestimmt schonmal aufgefallen, dass deine Medizin mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung versehen ist. In Deutschland muss jedes Medikament ein Mindesthaltbarkeitsdatum haben, welches vom Hersteller oder Importeur festgelegt wird. Für Cannabisprodukte auf Rezept liegt es in der Regel zwischen sechs und zwölf Monaten nach der Abfüllung.
Innerhalb dieser Frist ist die gleichbleibende Qualität in Bezug auf Potenz, Aroma und Sicherheit gewährleistet. Außerdem kann fehlerhaftes medizinisches Cannabis, etwa bei Schimmel oder beschädigter Verpackung beim Hersteller oder über die Apotheke vor dem Verfallsdatum reklamiert werden. Wobei die Blüten bei einem Reklamationsfall innerhalb der Haltbarkeit im Labor oder beim Hersteller überprüft werden, ob die Ursache für die Qualitätsmängel auf Herstellerseite liegt.
Nach Ablauf des Datums darf die Apotheke die Blüten nicht mehr abgeben, da ein Abbau der Cannabinoide und Terpene sowie ein erhöhtes Risiko für Qualitätsverluste nicht mehr ausgeschlossen werden kann. Natürlich solltest du dein medizinisches Cannabis auch nach den gleichen Prinzipien lagern (4) wie Freizeitcannabis oder deine eigene Ernte.
Fazit
Zum Schluss kann man mit Sicherheit sagen, dass die richtige Lagerung von Cannabis der Schlüssel für eine lange Haltbarkeit und die Erhaltung der Qualität ist. Hierbei helfen luftdichte Behälter, Lichtschutz vor UV Strahlen sowie dem Tageslicht und Feuchtigkeits- und Temperaturkontrolle. Denn wenn du dich um diese Faktoren kümmerst, bleibt dein Cannabis über Monate hinweg frisch, aromatisch und potent.
Die richtige Aufbewahrung sorgt dafür, dass die Qualität des Cannabis so lange wie möglich erhalten bleibt. Mache dir also Gedanken und plane die Lagerung deiner Cannabisblüten aufgrund der Faktoren, die wir erörtert haben. Überprüfe außerdem dein gelagertes Cannabis regelmäßig, um beispielsweise ein Schwanken der Feuchtigkeit oder einen drohenden Schimmelbefall frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
Zudem ist medizinisches Cannabis immer mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen, welches dir in dem genannten Zeitraum die gleichbleibende Qualität, Potenz und Sicherheit garantiert. Jedoch solltest du dein Medizinalcannabis auch nach Faktoren wie Lichtschutz, Luftdichtigkeit, Feuchtigkeit und Temperatur lagern, um Aroma und Wirkstoffe bestmöglich zu erhalten.
Quellen
- Fairbairn, J. W., Liebmann, J. A., & Rowan, M. G. (1976). The stability of cannabis and its preparations on storage. Journal of Pharmacy and Pharmacology, 28(1), 1–7. https://doi.org/10.1111/j.2042-7158.1976.tb04014.x
- Veress, T., Szanto, J. I., & Leisztner, L. (1984). Determination of cannabinoid acids by high-performance liquid chromatography of their neutral derivatives formed by thermal decarboxylation: quantitative determination of the acidic and neutral cannabinoids in Cannabis sativa L. Journal of Chromatography A, 283, 373–378. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/6643/
- Citti, C., Pacchetti, B., Vandelli, M. A., Forni, F., & Cannazza, G. (2018). Analysis of cannabinoids in commercial hemp seed oil and decarboxylation kinetics studies of cannabidiolic acid (CBDA). Forensic Science International, 289, 7–15. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30901710/
- Al Ubeed, H. M. S., Wills, R. B., & Chandrapala, J. (2022). Post-harvest operations to generate high-quality medicinal Cannabis products: A systemic review. Molecules, 27(5), 1719. https://doi.org/10.3390/molecules27051719