
Inhaltsverzeichnis
Wichtigste Erkenntnisse
- Seit der Legalisierung in Deutschland boomt die Cannabisbranche, und es entstehen immer mehr spezialisierte Cannabis Jobs.
- Budtender und Cannabis Sommelier sind zwei der gefragtesten Berufe, aber sie unterscheiden sich deutlich in ihren Aufgaben.
- Ein Cannabis Sommelier ist ein Experte für die Bewertung von Cannabisblüten nach Aroma, Geschmack und Qualität – ähnlich wie ein Weinsommelier.
- Die Ausbildung zum Cannabis Sommelier ist noch neu, aber es gibt bereits erste Kurse und Schulungen in Deutschland.
- Die Nachfrage nach Fachkräften wächst, insbesondere in Apotheken, Coffeeshops und Cannabisunternehmen.
Die Cannabisbranche boomt regelrecht seit der Teillegalisierung in Deutschland. Denn es entstehen immer mehr Unternehmen, die auf den professionellen Anbau, den Vertrieb und die Verarbeitung von Cannabis spezialisiert sind.
Damit wächst auch der Bedarf und die Nachfrage an Fachkräften in verschiedenen Bereichen. Diese Bereiche gehen von Budtendern in Apotheken, Telemedizin und Coffeeshops über Anbauexperten bis hin zur Aufklärungsarbeit gibt es zahlreiche neue Berufe.
Wenn du dich für Gras und Fachwissen interessierst, kannst du in den unterschiedlichsten Berufsfeldern spannende Jobs finden, in denen es um Cannabis geht. Damit kannst du in neuen Unternehmen oder Unternehmenszweigen Teil eines wachsenden Teams werden. In diesem Artikel bekommst du die Antwort auf die wichtigsten Fragen rund um die Auswahl, Ausbildung und Karrierechancen in diesem neuen Wachstumsmarkt.
Welche Jobs gibt es in der Cannabisbranche?
Die Cannabisbranche befindet sich heutzutage in einem enormen Wachstumsprozess. Mit der steigenden Nachfrage nach Cannabisprodukten haben sich zahlreiche neue Berufsfelder entwickelt (1), diese gehen sogar über den klassischen Anbau und Vertrieb hinausgehen.
Ein besonders spannendes Berufsfeld ist der Cannabis Sommelier und der weltweit bekannte Job des Budtenders. Beide Position beschäftigen sich tiefgehend mit Wissen über Aromen, Terpene und die Qualität von Cannabis. Im Gegensatz zum Budtender, der Kunden berät und Produkte verkauft, geht es beim Sommelier um eine analytische Verbindung von Geschmack, Wirkung und Sortenvielfalt. Immer mehr Unternehmen suchen Experten, die den Charakter verschiedener Cannabissorten bewerten und hochwertige Produkte für den Markt auswählen.
Wenn du dich für einen Job im Cannabis Bereich interessierst, hast du jetzt vielfältige Chance, um mit Gras zu arbeiten und das legal.
Was macht ein Budtender?
Der Beruf des Budtenders ist vergleichbar mit einem Fachberater im Reformhaus oder einer Drogerie. Der große Unterschied ist, dass ein Budtender sich auf Cannabisprodukte spezialisiert und dazu berät. Dabei steht vor allem eine sachliche und verantwortungsvolle Kundenberatung im Mittelpunkt. Zu den Aufgaben des Budtenders gehören:
- Beratung der Kunden zu verschiedenen Sorten, Cannabinoidgehalten und Wirkprofilen.
- Die Aufklärung über Anwendung, Dosierung und mögliche Nebenwirkungen der erworbenen Cannabis Produkte.
- Ein Budtender muss die gesetzlichen Vorschriften zur Abgabe und Dokumentation einhalten.
- Die Unterstützung bei der Lagerung und Präsentation von Produkten gehört ebenfalls zu dem Beruf des Budtenders.
- Die Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften, z. B. Apothekern oder Clubverantwortlichen gehört auch dazu.
Ist der Cannabis-Sommelier ein anerkannter Beruf?
Du bist bei der grünen Jobsuche bestimmt auch schon auf den Begriff „Cannabis-Sommelier“ gestoßen. Was soll das denn sein?
Dieser Job steht zunehmend im Kontext von sensorischer Bewertung, Terpenkunde und Sortenvielfalt. In Deutschland handelt es sich jedoch dabei aktuell nicht um einen anerkannten Ausbildungsberuf. Vielmehr ist es eine Nischenqualifikation, die in einigen Bereichen eine ergänzende Anwendung findet. Dominik Benedes ist Cannabis Sommelier für Cannamedical. (2)
Zwar bieten einzelne Anbieter private Kurse an, doch es gibt bis jetzt kein einheitliches Berufsbild und reale Berufschancen in großer Zahl. Wer sich für diesen Bereich interessiert, sollte ihn eher als Spezialisierung innerhalb eines bestehenden Berufsfelds betrachten. Er dient beispielsweise als Fortbildung für Budtender, Laborpersonal oder Marketingexperten, die ihr Berufsbild erweitern und vertiefen möchten.
Weitere Berufsfelder in der Cannabisbranche
Neben dem Beruf des Budtenders gibt es derzeit vor allem in folgenden Berufsfeldern Jobs, in denen du mit Cannabis arbeiten kannst:
- Die Fachkraft in Anbauvereinigungen (Clubs) ist zuständig für die Organisation, Anbau, Abgabe und/oder gesetzeskonforme Führung der Mitgliederverwaltung.
- Der Arzneimittel-Cannabis-Manager (ACM) ist in Apotheken oder bei Herstellern tätig und übernimmt Aufgaben in den Bereichen Dokumentation, Qualitätssicherung und rechtlicher Umsetzung.
- Der Pharmazeutisch-technischer Assistent (PTA) bereitetCannabis-Rezepturen zu, prüft Qualität und berät Patienten im medizinischen Bereich.
- Als Laborfachkraft führst du Analysen zu Cannabinoidprofilen, Verunreinigungen oder mikrobiologischer Sicherheit durch. Dieser Job ist besonders wichtig für medizinische Freigaben von Cannabis Produkten.
- Als Regulatory Affairs & Qualitätsmanagement gewährleistest du die Einhaltung aller rechtlichen Vorgaben entlang der Produktions- und Vertriebskette.
- Ärzte können medizinisches Cannabis verschreiben, passende Darreichungsformen und Dosierungen auswählen und die Patienten während der Therapie begleiten. Sie können sowohl persönlich als auch telemedizinisch beraten, über Risiken und Wechselwirkungen aufklären und eng mit Apothekern, Laborfachkräften und Anbauexperten zusammenarbeiten. Zudem können sie sich an klinischer Forschung beteiligen, um Wirkung und Sicherheit von Cannabisprodukten zu untersuchen.
Tätigkeitsfelder in Aufklärung, Medienarbeit und Prävention
Neben den vorher genannten Jobs, die eher einen wissenschaftlichen und biologischen Schwerpunkt haben. Gibt es auch einen wachsenden Bereich in der öffentlichen Gesundheitskommunikation:
- Als Fachkraft für Suchtprävention werden Programme für Schulen, Jugendzentren und soziale Träger entwickelt, damit über Risiken und Wirkungen sachlich aufgeklärt werden kann.
- Als Sozialpädagoge oder Präventionsberater führst du Beratungen und Projekte durch, diese dienen zum Beispiel zur Förderung von Konsumkompetenz oder Risikoeinschätzung bei Jugendlichen.
- Die Mitarbeiter in Forschung und Evaluation wirken an wissenschaftlichen Studien zur Begleitforschung der Legalisierung mit. Hierbei werden vor allem Konsummustern und gesundheitlichen Effekte untersucht.
- In der Öffentlichkeitsarbeit bei NGOs oder Behörden werden Aufklärungskampagnen entwickelt und neutrale Informationsmaterialien z. B. für die BZgA hergestellt.
- Autoren sowie Editoren können Fachartikel, Blogbeiträge und Online-Inhalte rund um Cannabis schreiben, redigieren und veröffentlichen. Sie können Themen wie Anbaumethoden, Produktentwicklung, rechtliche Rahmenbedingungen oder medizinische Anwendung aufbereiten und so Fachwissen einer breiten Leserschaft zugänglich machen.
Wichtig
Auf Plattformen wie Instagram, TikTok oder Google Ads ist Werbung für Cannabisprodukte streng reguliert oder verboten. Deswegen darf die Öffentlichkeitsarbeit keine Verkaufsförderung enthalten.
Mögliche Jobs Produktion, Handel und Zubehör
- Als Glasbläser stellst du Rigs, Bongs und weiteres Rauchzubehör aus Glas her.
- Als Mitarbeiter im Einzelhandel verkaufst du Cannabisprodukte, betreust Kunden und kümmerst dich um Marketing und Verkauf in Shops oder Online-Handel.
- Als Produktentwickler, Laboranalytiker oder Qualitätssicherer im kosmetischen Bereich arbeitest du an Cannabis-Kosmetikprodukten und begleitest deren Herstellung und Vermarktung.
- Als Erntehelfer ist man zuständig für das Pflücken und Sortieren der Cannabispflanzen sowie die Vorbereitung für die Weiterverarbeitung.
- Als Trimmer ist man zuständig für das Schneiden, Trimmen und die Nachbearbeitung der Blüten, um eine gleichbleibende Qualität für medizinische oder Freizeitprodukte sicherzustellen.
Viele dieser genannten Jobs setzen eine fachspezifische Ausbildung oder Studium voraus. Deswegen macht es Sinn, vor der Spezialisierung für Cannabis den entsprechenden Bildungsweg zu gehen. Informiere dich ausführlich, wie du an deinen grünen Wunschjob kommst und was du für Qualifikationen dafür brauchst.
Warum steigt die Nachfrage?
Die Nachfrage steigt aus mehreren Gründen. Zum einen wächst die Cannabisbranche international rasant, wodurch sich der Markt für hochwertige Produkte ausdifferenziert. Firmen aus der USA und Kanada sind sehr an dem europäischen und medizinischen Markt interessiert, weswegen diese Firmen viel in Europa und Deutschland investieren.
Zum Anderen legen viele Konsumenten vermehrt Wert auf Aromen, Reinheit und Terpene, was die Bedeutung von Experten erhöht, die genau diese Eigenschaften bewerten und herstellen können.
Wer sich für diese Art von Beruf interessiert, sollte sich frühzeitig weiterbilden. Dies kann durch spezialisierte Kurse oder durch den Austausch mit Branchenprofis in Interviews oder Schulungen geschehen.
Fazit
Wer sich für Cannabis, Aromen und Qualität interessiert, kann als Cannabis Sommelier eine spannende Karriere in der boomenden Branche starten. Der Job erfordert Fachwissen, Schulungen und praktische Erfahrung, bietet aber auch viele Möglichkeiten in Apotheken, Shops und Unternehmen.
Es gibt zudem auch vielfältige Jobs, in denen du dich auf Cannabis spezialisieren lassen kannst. Die Nachfrage nach Experten in der Cannabisbranche wird weiter steigen, insbesondere wenn Deutschland weitere Legalisierungsschritte geht. Wer früh startet, hat die besten Chancen auf eine erfolgreiche grüne Karriere!
Quellen
- StepStone (2024, 13. April). Neue Cannabis-Jobs seit der Legalisierung. Abgerufen von: https://www.stepstone.de/magazin/artikel/cannabis-jobs
- Schäfer, C. (2024, 23. Februar). Cannabis-Sommelier: „Viele glauben, dass ich bei der Arbeit die ganze Zeit kiffe“. ZEIT ONLINE. Abgerufen von: https://www.zeit.de/wirtschaft/2024-02/cannabis-sommelier-qualitaet-pruefung-geruch-geschmack