
Inhaltsverzeichnis
Wichtigste Erkenntnisse
- Cannabis studieren ist 2025 in Deutschland wirklich möglich, vor allem an der FH Erfurt.
- Der Bachelorstudiengang Gartenbau bietet einen Cannabis-Schwerpunkt, inklusive Anbau und Forschung.
- Cannabis Akademien und private Kurse vor allem mit Fokus auf Praxis und Industrie boomen.
- Die Legalisierung sorgt für steigende Nachfrage nach Fachwissen im Cannabissektor.
- Das Thema Cannabis erreicht damit die Hochschulen und öffnet Türen für Forschung und Lehre.
Kann man Cannabis studieren? Im Zuge der Legalisierung und stückweisen Entstigmatisierung möchten immer mehr Menschen ihre Leidenschaft für Grünes zum Beruf machen und Cannabis auf bioloischer, soziologischer oder einer anderen wissenschaftlichen Basis studieren.
Jedoch, was genau umfasst ein Cannabis-Studium in Deutschland? Es existieren Studiengänge mit einem Cannabis-Schwerpunkt, die sich intensiv mit dem Anbau von Cannabis, der Pflanzenzucht, dem gesellschaftlichen Umgang und der Produktionsseite auseinandersetzen.
Ein deutlicher Hinweis: Cannabis hat seinen Einzug in die deutsche Hochschulwelt geschafft. Und das ist nur der Anfang. Auch private Bildungsinstitutionen, wie die Cannabis Akademie, erweitern ihr Kursangebot. Du kannst dort in kurzen Modulen mehr über Hanf, Industrie, Medizin und Konsumkultur lernen, allerdings erhältst du keinen akademischen Abschluss. In diesem Artikel schauen wir uns das Thema Cannabis Studium genauer an.
Warum lohnt sich ein Cannabis Studium jetzt?
Der legale Markt rund um Cannabis wächst stetig nicht nur in Deutschland sondern auf der ganzen Welt. Mit der Legalisierung in Deutschland wurden der Wissenschaft um Cannabis neue Türen geöffnet.
In dieser Branche werden gut ausgebildete Fachkräfte, fundierte Forschung und Experten benötigt, die sich wirklich auskennen. Und genau hier kommt genau der Bachelor-Studiengang im Cannabis-Bereich ins Spiel: Er vermittelt dir das Wissen, das morgen schon dringend benötigt wird.
Egal ob in der Produktion, bei der Züchtung, oder in der Forschung suchen Unternehmen nach Fachleuten, die mehr können als nur gießen und genießen. Auch Behörden und Kontrollstellen brauchen Leute mit speziellem Know-how, die die Pflanze und ihre rechtlichen Rahmenbedingungen kennen.
Deswegen solltest du vielleicht darüber nachdenken bei beruflichem Interesse an Cannabis, ein Studium oder eine Fortbildung mit Spezialisierungen abzuschließen. Denn in der Industrie wächst das Interesse an neuen Produkten von medizinischen Anwendungen bis hin zu Genussmitteln.
Wie sieht es mit der gesellschaftlichen Akzeptanz aus?
Die gesellschaftliche Akzeptanz steigt stetig und damit öffnen sich auch neue Wege in der Forschung und Lehre. Parallel dazu wird die wirtschaftliche Bedeutung immer größer: In der Cannabisbranche geht es längst um handfeste Jobs und echte Karrierechancen. Hier werden Milliarden von großen Firmen und Investoren investiert, wer jetzt einsteigt, ist früh dabei.
Ein starkes Signal kommt von der FH Erfurt (1), die mit ihrem neuen Studiengang zur Cannabiswissenschaft zeigt: Das Thema ist nicht mehr Nische, sondern voll in der Wissenschaft angekommen. Außerdem eröffnen sich mit einem Bachelor Studiengang in diesem Bereich viele neue berufliche Möglichkeiten.
Welche Inhalte umfasst ein Cannabis Studium an der FH Erfurt?
Insbesondere die Fachhochschule Erfurt (FH Erfurt) sorgte 2024 für Aufregung: Der erste offizielle Bachelorstudiengang im Gartenbau wurde dort um das Modul „Cannabis“ ergänzt.
Mit dem erweiterten Bachelorstudium Gartenbau bietet die FH Erfurt einen Einstieg in die Welt des Cannabisanbaus, allerdings mit einem wissenschaftlichen Schwerpunkt. Das Modul „Cannabis“ beginnt jedes Jahr im Wintersemester und richtet sich an alle Studierenden, die eine vertiefte Beschäftigung mit dieser Pflanze anstreben. Es handelt sich um den gärtnerischen Anbau von Pflanzen, Züchtung, Sortenentwicklung und technische Verfahren zur Herstellung der Cannabispflanze.
Das bedeutet konkret:
- Du studierst ganz normal Gartenbau mit dem Abschluss Bachelor of Science.
- Im Rahmen des Studiums kannst du das Cannabis-Modul wählen, das Inhalte zu Anbau, Züchtung, technischen Verfahren und Marktanalysen vermittelt.
- Das Modul ist fachübergreifend eingebunden und wird als Teil des Studiums angerechnet.
- Praxisprojekte wie Versuchsanbau und wirtschaftliche Modellrechnungen sind feste Bestandteile, um die Theorie direkt anzuwenden.
Besonders cool ist, dass die FH eigene Cannabis-Versuchsanlagen auf dem Campus eingerichtet hat, um die Auswirkungen verschiedener Anbautechniken wissenschaftlich zu untersuchen.
Allerdings werden hier natürlich nur Pflanzen mit 0,2% THC und weniger, also Nutzhanf, angebaut. Zuhause im Eigenanbau kannst du dann dein Wissen selber anwenden und vertiefen.
Im Lehrteam gibt es mit Personen wie Prof. Wim Schwerdtner auch echte Experten der Branche. Wer also „legal Gras anbauen“ und gleichzeitig Credits sammeln möchte, findet hier die ideale Kombination.
Gibt es weitere Hochschulen mit Cannabis-Fokus?
Noch ist die FH Erfurt Pionier mit einem explizit ausgeschriebnem Cannabis Kurs, jedoch wächst auch das allgemeine Interesse an anderen Unis und FHs. Außerdem kannst du dich in einigen "normalen" Studiengänge mit dem Bezug zu Cannabis spezialisieren. Hier findest du eine grobe Übersicht, welche Studiengänge grüne Spielräume bieten:
Studiengang | Spezialisierung auf Cannabis möglich durch ... | Hochschule / Universität (Beispiel) |
Botanik / Biologie | Forschung zu Cannabinoiden, Pflanzenphysiologie, Genetik, Abschlussarbeiten zur Cannabis-Pflanze | Uni Leipzig, Uni Bonn, Uni Heidelberg |
Agrarwissenschaften | Modulwahl in Pflanzenbau, Nutzhanf, Gewächshaustechnologie, Bodenoptimierung | Uni Hohenheim, Uni Göttingen, TU München |
Gartenbauwissenschaften | Spezialisierung auf Sonderkulturen, Indoor-/Gewächshausanbau, Cannabis-Modul möglich | FH Erfurt, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf |
Pharmazie / Chemie | Forschung zu Cannabinoiden, Extraktionstechniken, Wirkstoffanalytik | Uni Freiburg, FU Berlin, Uni Münster |
Medizin / Medizinmanagement | Einsatz in Schmerztherapie, medizinisches Cannabis, klinische Studien | Charité Berlin, Uni Leipzig, LMU München |
Lebensmitteltechnologie | Verarbeitung von Hanf (Öle, Samen, Protein), Produktentwicklung, Nahrungsergänzung | Hochschule Fulda, TU Berlin, Hochschule Bremerhaven |
Umweltwissenschaften | Nachhaltiger Hanfanbau, Ressourceneffizienz, Boden- & Wassermanagement | Leuphana Uni Lüneburg, Uni Kassel, Hochschule Eberswalde |
Wirtschaft / Agribusiness | Marktanalyse, Produktentwicklung, Regulierungsfragen, Unternehmensgründung | HS Osnabrück, Hochschule Geisenheim, TH Bingen |
Sozialwissenschaften | Gesellschaftliche Akzeptanz, Drogenpolitik, Legalisierungsforschung | Uni Frankfurt, Uni Bremen, HU Berlin |
In den kommenden Jahren könnten weitere Hochschulen nachziehen, vor allem mit Modulen in den Bereichen Medizin, Agrarwissenschaften und Pharmazie.
Außerdem könnten auch internationale Modelle wie aus Kanada oder den USA ein Vorbild für uns sein. Dort gibt’s längst komplette Studiengänge rund um Cannabisproduktion, -marketing und -recht. (2)
Welche Rolle spielen private Cannabis-Kurse?
Nicht jeder hat Lust oder gar Zeit für ein ganzes Bachelorstudium und das brauchst du auch nicht. Denn es gibt auch die Cannabis Akademie (3), die sich auf praxisorientierte Kurse spezialisiert.
Es geht hier weniger um theoretische Prüfungen, sondern mehr um praktische Fähigkeiten im Zusammenhang mit Cannabisprodukten, deren Anwendung, rechtlichen Aspekten und sogar der Tätigkeiten als Budtender
- Die Kurse decken Themen wie Hanfanbau, Verarbeitung, Wirkung und Geschichte ab.
- Du lernst mehr über rechtliche Rahmenbedingungen und Cannabis am Arbeitsplatz
- Auch Module über die Zukunft des Marktes und die gesellschaftliche Akzeptanz von Cannabis werden behandelt.
- Besonders beliebt sind Kompaktseminare zu CBD für einen medizinischen Einsatz und Marktentwicklung.
- Viele Anbieter bieten flexible Onlinekurse an, die du perfekt an deinen Alltag anpassen kannst.
Dadurch kannst dich binnen kurzer Zeit mit echtem Insiderwissen für die aufstrebende Branche fit machen.
Fazit
Ja, es klingt so schön, wie es sich anhört: In Deutschland kann man ab 2025 tatsächlich Cannabis studieren. Und auch wenn es keinen flächendeckenden „Cannabis-Studiengang“ gibt: Über Schwerpunkte, Abschlussarbeiten oder Projekte in allgemeinen Studiengängen wie Biologie, Gartenbau, Pharmazie oder Agrarwissenschaften kannst du dich gezielt auf das Thema Cannabis spezialisieren.
Während private Akademien den praktischen Teil bieten, bietet die FH Erfurt einen fundierten Einstieg mit wissenschaftlichem Anspruch. Das Thema ist bereits fester Bestandteil akademischer Lehre und wird künftig weiter an Bedeutung gewinnen. Falls du ein Interesse an Pflanzenbau, Marktanalyse oder Cannabinoidforschung hast, ist jetzt deine Gelegenheit.
Für eine Branche, die gerade durchstartet, kannst du dich besser nicht vorbereiten. Studieren bei Joint-Vision? Nun ganz rechtmäßig.
Quellen
- FH Erfurt (2024): Cannabis studieren an der Fachhochschule Erfurt. Verfügbar unter: https://www.fh-erfurt.de/fakultaeten-und-fachrichtungen/landschaftsarchitektur-gartenbau-und-forst/gartenbau/cannabis-studieren
- Niagara College Canada (o. J.): Commercial Cannabis Production Program. Verfügbar unter: https://www.niagaracollege.ca/environment/program/cannabis-production/
- Cannabis Akademie (2024): Bildungsangebote rund um Cannabis. Verfügbar unter: https://cannabis-akademie.com/
- ZDF (2024): Studium zum Cannabis-Anbau an der FH Erfurt. Verfügbar unter: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/cannabis-anbau-studium-erfurt-100.htm