
Inhaltsverzeichnis
Wichtigste Erkenntnisse
- Medropharm hat als erstes Unternehmen medizinisches Haschisch aus Marokko exportiert, ein historischer Schritt für die globale Cannabisbranche.
- Die Legalisierung von Marihuana in Marokko 2021 schuf die Basis für wirtschaftliches Wachstum und medizinische Innovation.
- Das Projekt stärkt lokale Gemeinden durch faire Arbeitsbedingungen und nachhaltige Landwirtschaft.
- Medizinalhasch wird in der medizinischen Forschung unter anderem bei Erkrankungen wie chronischen Schmerzen, Epilepsie und psychischen Störungen untersucht.
Der „Marokkaner“ war schon zu Zeiten des Schwarzmarkts unter Kennern sehr beliebt und gefragt. Die "Schokolade", ein Synonym für Haschisch, stammt aus dem Rif-Gebirge und wird weltweit unter Konsumenten mit Qualität und traditioneller Handwerkskunst in Verbindung gebracht.
Hättest du damals gedacht, dass Patienten heutzutage Hash aus Marokko ganz legal über einen lizenzierten Arzt in die Apotheke der Wahl bestellen können?
Das Schweizer Unternehmen Medropharm AG, welches medizinisches Cannabis herstellt und international vertreibt, hat mit dem ersten Export von medizinischen Haschisch aus Marokko seine internationalen Geschäftsmöglichkeiten erweitert. Denn dieses Projekt verbindet jahrhundertealtes Wissen mit modernen Standards und neue Perspektiven für die medizinische Nutzung von Cannabis Extrakten von hoher Qualität.
In diesem Artikel erfährst du, wie es zu diesem Ereignis kam, welche Rolle Marokko auf dem Weltmarkt spielt könnte und welche Bedeutung dieses Ereignis zukünftig für Patienten haben könnte.
Was macht die Medropharm AG?
Die Medropharm AG ist ein Schweizer Unternehmen mit hoher Expertise in der Herstellung und dem Vertrieb von medizinischem Cannabis. Gegründet wurde es 2014 in Kradolf‑Schönenberg im Kanton Thurgau. Ursprünglich startete Medropharm mit Produkten auf CBD‑Basis und baute später sein Angebot auf THC‑haltige Arzneimittel aus. Rund 80 % der Produkte gehen ins Ausland, darunter Deutschland, Australien, Neuseeland und Lateinamerika
Am 19.02.2025 erreichte die erste Lieferung von 200 kg medizinischen Haschisch aus Marokko den Schweizer Flughafen in Genf. Klingt fast wie in einem Actionfilm oder?
Dies ist der erste Export von medizinischen Haschisch aus Marokko und der Erfolg von einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen Medropharm und einem marokkanischen Partnerunternehmen. Das Hash solle nun zunächst in Australien und Großbritannien angeboten werden, wobei es zu der Ausgabe in Großbritannien als Medizin keine verlässliche Quelle gibt. Weitere Länder sollen hier ebenfalls folgen.
Warum Marokko eine Schlüsselrolle beim medizinischen Hash spielt
Marokko, vor allem die Region um das Rif-Gebirge, ist seit Jahrhunderten für seine Cannabisqualität bekannt und gilt als Ursprung hochwertiger Sorten. Im Jahr 2021 legalisierte das Land den Anbau, die Verarbeitung und den Export von Cannabis für medizinische, kosmetische und industrielle Zwecke.
Der Freizeitgebrauch von Cannabis ist in Marokko nach wie vor illegal, da sich die Legalisierung nur auf den medizinischen und industriellen Zweig konzentriert. Alle Prozesse werden von der nationalen Agentur für die Regulierung von Cannabisaktivitäten (ANRAC)überwacht (1).
Medropharm nutzt dieses Know-how und die Gesetze in Marokko, um standardisiertes Medizinalhasch zu produzieren, das den internationalen Pharmastandards entspricht. Die Legalisierung eröffnet neue zum einen Möglichkeiten für die Nutzung von Cannabis in der medizinischen Behandlung und zum anderen neuen wirtschaftlichen Möglichkeiten für Marokko.
Qualität und Sicherheit
Die Medropharm AG sowie die bereits genannte Agentur für die Regulierung von Cannabisaktivitäten (ANRAC) legen großen Wert auf die Qualität und Sicherheit der Produkte.
Deswegen erfolgt die Produktion von medizinischen Haschisch und auch allen anderen Cannabis Produkten, die aus diesem Land exportiert werden, unter strengen Qualitätskontrollen.
Zudem sind auch erfahrene Logistik-Experten für den Transport jeglicher Cannabis Produkte, die das Land verlassen, verantwortlich, um eine schnelle und reibungslose Lieferung gewährleisten zu können.
Marokkos Zahlen, Fakten und Perspektiven zum legalen Cannabis Anbau
Marokko hat sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Akteur im globalen Markt für medizinisches Cannabis entwickelt:
2021
- Legalisierung des Anbaus und der Verarbeitung von Cannabis für medizinische, kosmetische und industrielle Zwecke (2)
- Einführung kontrollierter Anbaugebiete unter staatlicher Aufsicht
- Gründung der Agentur für die Regulierung von Cannabisaktivitäten (ANRAC) zur Überwachung von Produktion, Verarbeitung, Vermarktung und Export
- Festlegung strenger Qualitätskontrollen für Exportprodukte
- Beginn von Kooperationen mit internationalen Pharmaunternehmen
2023
- Erste legale Cannabisernte mit einem Ertrag von 294 Tonnen (3)
- Anbau durch 32 Kooperativen mit 430 Landwirten auf 277 Hektar
- Anbaugebiete: Al Hoceima, Taounat und Chefchaouen im Rif-Gebirge
- Beginn der zunehmenden Nutzung der traditionellen Sorte „Beldiya“ wegen Trockenheitsresistenz und Anpassungsfähigkeit
2024
- Legale Anbaufläche steigt auf 2.700 Hektar
- Über 3.000 Genehmigungenwerden an rund 2.900 Landwirte vergeben (4)
- Deutlicher Anstieg der Genehmigungen gegenüber 430 im Jahr 2023
Wirtschaftliche Auswirkungen: Marokko profitiert doppelt
Es wird in Medien berichtet, dass die Medropharm AG in ländlichen Regionen mehrere hundert Arbeitsplätze geschaffen haben soll. Diese ländlichen Regionen wurden bislang hauptsächlich für den illegalen Anbau genutzt. Allerdings wurden diese Zahlen nicht von einer offiziellen Quelle bestätigt.
Was aber feststeht ist, dass das Schweizer Unternehmen maßgeblich an der Legalisierung und dem Export von medizinischen Haschisch beteiligt sind. Man könnte also annehmen, dass durch diesen Prozess auch neue "legale" Arbeitsplätze geschaffen wurden. Folgende Vorteile gehen mit diesen neuen "legalen" Arbeitsplätzen einher:
- Fairer Handel für Bauern, da sie stabile Preise und Schulungen für nachhaltigen Anbau erhalten.
- Ausgebaute Infrastruktur für neue Verarbeitungsanlagen, Labore und Exportwege.
- Marokko erlebt einen Imagewandel vom „Drogenlieferanten“ zum seriösen Pharmapartner.
Die Vorteile von Projekten dieser Art zeigt, wie die Cannabislegalisierung Armut bekämpfen und gleichzeitig medizinischen Fortschritt fördern kann. Somit trägt Marokko auch einen großen Teil zur Entwicklung des Marktes für Medizinalcannabis gerade im Hinblick auf Extrakte wie Haschisch bei.
Zukunftsaussichten: Was kommt als Nächstes?
Bereich | Aktueller Stand | Erwartete Entwicklung |
Anbauflächen | 2024: ca. 3.000–3.500 ha lizenzierter Anbau (2023: ~1.400 ha) | Weitere Ausweitung der Flächen bis 2028 |
Produktformen | Erste Verarbeitungslizenzen für Öle, Extrakte, Tinkturen und Kapseln (2024) | Ausbau der pharmazeutischen Produktion und Produktvielfalt |
Exportmärkte | 2024: Erste Exporte in die Schweiz (100 kg Harz) – 2025: Australien und Südafrika | Erschließung weiterer Märkte in Europa, Afrika und Asien |
Marktprognose | Geschätzter Umsatz bis 2028: 400–600 Mio. €, bis zu 15 % Marktanteil Europas | Positionierung als führender Exporteur außerhalb Europas |
Forschung | Kooperation Mohammed VI Polytechnic University + ANRAC, Fokus auf medizinische Anwendungen und „Beldia“-Optimierung (5) | Entwicklung zertifizierter Samen und neuer Sorten, Ausweitung klinischer Studien |
Medropharm | Beteiligung am ersten legalen Export (2025) | Ausbau internationaler Handelsbeziehungen möglich, aber keine bestätigten Pläne zu Anbauflächen oder neuen Produktformen |
Fazit
Zusammenfassend konnte Medropharm mit dem ersten legalen Export von medizinischen Haschisch aus Marokko Geschichte schreiben. Denn das Schweizer Unternehmen verband in enger Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen in Marokko traditionelles Wissen mit modernen Standards, wodurch hochwertige Produkte für Patienten weltweit verfügbar gemacht werden könnten.
Der erste Schritt für diese internationalen Möglichkeiten war die Legalisierung von Cannabis im Jahr 2021 für medizinische und industrielle Zwecke in Marokko. In den darauffolgenden Jahren wuchsen Anbauflächen, Abgaben der Genehmigungen für den legalen Anbau und auch internationale Partnerschaften nahmen zu.
Dadurch erlebt das Land einen Imagewechsel vom populären Schwarzmarktlieferanten hin zu einem seriösen Partner im internationalen Medizinalcannabismarkt. Dieses Potenzial wird weiterhin durch faire Arbeitsbedingungen, nachhaltigen Anbau und fortschrittliche Forschung unterstützt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Cannabispolitik in Marokko entwickelt und welche Möglichkeiten sich noch für den medizinischen und industriellen Cannabis Markt in der Zukunft ergeben könnten.
Rechtlicher Hinweis
Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt weder eine Rechtsberatung noch eine Aufforderung zum Kauf oder Konsum von Cannabis dar. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte wird keine Gewähr übernommen.
Quellen:
- Nationale Agentur für die Regulierung von Cannabisaktivitäten (ANRAC). (o. J.). Accueil.
- CMS Law-Expert Guides. (o. J.). A legal roadmap to cannabis in Morocco.
- Reuters. (2024, 18. März). Morocco reports first legal cannabis harvest of 294 metric tons.
- Atalayar. (2024, 21. August). Morocco issues more than 3,000 authorisations for the legal use of cannabis.
- Cannabusinessplans. (o. J.). Cannabis market in Morocco.