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Cannabis und Autoimmunerkrankungen: Chancen und Risiken im Überblick

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Wichtigste Erkenntnisse

6 Minuten Lesezeit
  • Autoimmunerkrankungen entstehen durch eine fehlgeleitete Immunantwort, bei der körpereigene Zellen fälschlicherweise als Bedrohung erkannt und angegriffen werden.
  • Cannabidiol CBD zeigt in Studien entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften, die bei Autoimmunprozessen von Nutzen sein könnten.
  • Im Gegensatz zu THC wirkt CBD nicht psychoaktiv und ruft kein Rauschgefühl hervor.
  • Forschungsergebnisse deuten auf ein therapeutisches Potenzial von CBD bei bestimmten Autoimmunerkrankungen hin, etwa durch die Beeinflussung von Immunzellen und Zytokinen.
  • Cannabis insbesondere die Kombination aus CBD und THC könnte eine natürliche Ergänzung zu konventionellen Therapien darstellen vor allem bei chronischen Entzündungen und Schmerzen.

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Autoimmunerkrankungen entstehen, wenn das Immunsystem fälschlicherweise körpereigene Zellen, Gewebe und Organe angreift. Dabei wird eine Entzündungsreaktion auslöst. Normalerweise schützt das Immunsystem den Körper vor schädlichen Eindringlingen wie Bakterien und Viren. Doch bei Autoimmunerkrankungen reagiert das Immunsystem über und löst dabei chronische Entzündungen aus.

Hierbei könnte medizinisches Cannabis, vor allem Cannabidiol, helfen und das Gleichgewicht des Immunsystems fördern. Diese Eigenschaft ist besonders bei Autoimmunerkrankungen von Vorteil, da es das Risiko von Schüben mindern kann. In diesem Artikel schauen wir uns den Zusammenhang zwischen Cannabis und Autoimmunerkrankungen genauer an.

Die Rolle des Immunsystems bei Autoimmunerkrankungen

Autoimmunerkrankungen entstehen, wenn das Immunsystem fehlgeleitet wird. Damit ist gemeint, dass es anstelle von schädlichen Erregern die eigenen Zellen, Gewebe und Organe angreift. Diese Überreaktion der Immunantwort führt zu chronischen Entzündungen, die eine Vielzahl von Symptomen auslösen können: Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Hautveränderungen oder Organschäden. Bekannte Autoimmunkrankheiten wie rheumatoide Arthritis, Lupus erythematodes, Hashimoto oder Multiple Sklerose stellen für viele Menschen eine erhebliche Belastung im Alltag dar.

Deswegen Forschung widmet sich immer mehr der Frage, wie man diese Überreaktion gezielt dämpfen kann und den Patienten den Alltag erleichtern kann. Dabei rücken die positiven Eigenschaften der Cannabinoide aus der Cannabispflanze vermehrt in den Fokus.

T-Zellen und ihre Bedeutung bei Autoimmunerkrankungen

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Unter T Zellen versteht man spezialisierte Immunzellen, die körperfremde Strukturen erkennen und bekämpfen. Bei Autoimmunerkrankungen reagieren sie fehlgesteuert und greifen gesundes Gewebe an, was daraufhin zu chronischen Entzündungen führen kann.

Cannabinoide, wie CBD und THC, können laut Studien die Aktivität dieser T-Zellen beeinflussen. (1) Sie hemmen die entzündungsfördernden T-Zelltypen und fördern regulatorische T Zellen, die Entzündungen im Körper kontrollieren. Dadurch könnten Cannabis Wirkstoffe helfen überaktive Immunreaktionen bei Autoimmunkrankheiten zu regulieren.

Endocannabinoid System und Autoimmunkrankheiten: Eine Verbindung mit Bedeutung

Das Endocannabinoid System beeinflusst wichtige physiologische Prozesse, dazu gehören auch Schmerzempfinden, Entzündungshemmung und Immunregulation. Hierbei steuern CB2 Rezeptoren, die hauptsächlich auf Immunzellen sitzen, gezielt Entzündungsprozesse.Studien deuten darauf hin, dass Cannbinoide wie CBD dieser Rezeptoren aktivieren (2) und eine überaktiver Immunreaktionen beruhigen kann.

Diese Erkenntnisse gewinnen vor allem für Menschen mit Autoimmunerkrankungen an Bedeutung. Denn die gezielte Beeinflussung des Endocannabinoid Systems könnte eine neue Möglichkeit zur Behandlung darstellen. Dies gilt insbesondere für Patienten, bei denen klassische Medikamente aufgrund der Nebenwirkungen nicht anwendbar sind oder nicht ausreichend wirken.

THC & CBD und die Regulierung von Entzündungen

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Wie du bestimmt schonmal gehört hast, enthält Cannabis verschieden Wirkstoffe sogenannte Cannabinoide, wozu auch THC und CBD gehören. Beide Substanzen entfalten ihre Wirkung über Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems, welches eine große Rolle in der Regulation des Immunsystems spielt. Diese Rezeptoren gelten laut Forschung als Schlüsselfaktor (3) bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen (Turcotte et al., 2016). Dabei greifen die Cannbinoide in komplexe Abläufe ein, die Entzündungen und Immunreaktionen im Körper steuern.

Studien deuten darauf hin (4), dass CBD, welches psychoaktiv wirkt, auf verschiedene Signalwege und Immunzellen, wie T Zellen, Makrophagen und entzündungsfördernde Zytokine, einen Einfluss haben kann.

  • CBD, Cannabidiol, wirkt entzündungshemmend und moduliert das Immunsystem ohne psychotrope Effekte. Außerdem unterstützt es bei chronischen Entzündungen und einer überaktiven Immunantwort.
  • THC, Tetrahydrocannabinol, verfügt über immunmodulierende und teilweise immunsuppressive Eigenschaften. Zudem kann es Schmerzen und Muskelkrämpfe lindern, welche vor allem bei neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose auftreten.

Was sind die häufigsten Autoimmunerkrankungen?

Autoimmunerkrankungen sind Erkrankungen, bei denen das Immunsystem fälschlicherweise körpereigenes Gewebe, Zellen und Organe angreift. Denn bei Autoimmunerkrankungen funktioniert das Immunsystem nicht richtig und sieht gesunde Zellen als Bedrohung an.

Deswegen führen Autoimmunerkrankungen führen häufig zu chronischen Entzündungen und verursachen Symptome wie Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Hautprobleme, Verdauungsbeschwerden und Organentzündungen. Die Symptome können unterscheiden sich nach spezifischer Erkrankung stark und können in Schüben auftreten. Manche Symptome bilden sich auch zeitweise zurück.

Häufige Autoimmunkrankheiten sind:

AutoimmunkrankheitBeschreibungMögliche Therapie mit CannabinoidenTHC empfehlenswert?
Rheumatoide ArthritisGreift die Gelenke an und verursacht Schmerzen, Schwellungen und Schäden.CBD zur Schmerzlinderung und EntzündungshemmungMöglich bei starken Schmerzen in Kombination mit CBD
Lupus (Systemischer Lupus erythematodes)Betroffen sind verschiedene Körperteile wie Haut, Gelenke, Nieren und andere Organe.CBD zur Reduktion systemischer EntzündungenMöglich bei Schmerz- oder Nervensymptomen
Typ-1-DiabetesGreift insulinproduzierende Zellen in der Bauchspeicheldrüse an.CBD zur unterstützenden Immunregulation (frühe Forschung)Nicht empfohlen, keine belastbare Datenlage
Multiple Sklerose (MS)Schädigt die schützende Hülle der Nervenzellen, was zu neurologischen Problemen führt.THC und CBD zur Linderung von Muskelkrämpfen und SchmerzenJa, insbesondere zur Muskelentspannung und Schmerzreduktion
ZöliakieReagiert auf Gluten und schädigt dabei den Dünndarm.CBD zur möglichen Unterstützung bei EntzündungshemmungNicht empfohlen
PsoriasisVerursacht eine schnelle Vermehrung von Hautzellen, was zu schuppigen Hautstellen führt.CBD zur Förderung der Hautheilung und EntzündungshemmungOptional bei Juckreiz oder starker Symptomatik
Hashimoto-ThyreoiditisZielt auf die Schilddrüse und verursacht eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose).CBD zur Modulation der ImmunantwortNicht empfohlen
Morbus BasedowÜberstimuliert die Schilddrüse und führt zu einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose).CBD zur Beruhigung der Immunaktivität, Datenlage begrenztNicht empfohlen

Medizinisches Cannabis bei Multiple Sklerose und anderen Erkrankungen

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Der Einsatz von medizinischem Cannabis bei chronischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose ist mittlerweile in mehreren Ländern etabliert. Denn Studien konnten nachweisen (5), dass THC und CBD in individuell abgestimmten Kombinationen Muskelkrämpfe lindern, Schmerzen reduzieren und die Lebensqualität verbessern können.

Auch bei rheumatoider Arthritis, Psoriasis oder Lupus gibt es Hinweise auf eine entzündungshemmende Wirkung von Cannabidiol. Hierbei wird das Immunsystem nicht wie bei einer klassischen Immunsuppression unterdrückt, sondern angepasst.

Menschen mit Autoimmunerkrankungen könnten mit medizinischem Cannabis auf eine alternative oder ergänzende Behandlungsmöglichkeit zurückgreifen. (6) Die Forschungslage ist hierbei jedoch noch nicht abschließend, wobei das wachsende Interesse ganz klar die potenzielle Bedeutung hervorhebt.

Forschungsergebnisse und aktuelle Daten

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Mittlerweile untersucht die Forschung weltweit den Effekt von Cannabis auf Autoimmunkrankheiten. Dabei stellen sie sich folgende zentrale Fragen: Wie wirkt sich die Aktivierung von CB2 Rezeptoren auf Entzündungen aus? Welche Bedeutung haben Cannabinoide für die Regulation von T-Lymphozyten? Und welche Symptome können effektiv gelindert werden?

Die Antworten zu diesen untersuchten Fragen zeigen klar, dass Cannabis über seine Wirkungsweisen eine mögliche Ergänzung zur herkömmlichen Therapie sein kann. Durch die gezielte Beeinflussung von Entzündungsprozessen über das Endocannabinoid System können neue Möglichkeiten zur Linderung von Symptomen entstehen. Dies kann erheblich zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Damit wird die Verbindung zwischen Hanf, Endocannabinoid Rezeptoren und Immunantwort zunehmend als therapeutisch bedeutsam anerkannt.

Fazit

Die Wirkung von medizinischem Cannabis bei Autoimmunkrankheiten ist etwas komplex, aber vielversprechend. Denn durch die Interaktion mit dem Endocannabinoid System können THC und CBD Entzündungen beeinflussen, Immunzellen anpassen und Symptome wie Schmerzen, Müdigkeit oder Gelenkschmerzen maßgeblich lindern.

Es sind zwar noch weitere Forschungsergebnisse nötig, um den genauen Wirkmechanismus zu verstehen, jedoch deuten die bisherigen Erkenntnisse auf ergänzende Behandlungsmöglichkeiten bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen hin.

Quellen:

FAQ

Kann Cannabis bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen helfen?

Ja, Studien zeigen, dass CBD entzündungshemmende Eigenschaften hat, die Autoimmunerkrankungen positiv beeinflussen können.

Wie wirkt CBD auf das Immunsystem?

CBD interagiert mit dem Endocannabinoid-System und hilft, die Immunantwort zu modulieren und Entzündungen zu reduzieren.

Hat die Anwendung von Cannabis Nebenwirkungen?

THC kann psychoaktive Effekte verursachen, während CBD meist gut verträglich ist. Nebenwirkungen können jedoch individuell variieren.

Ist CBD ohne Rezept erhältlich?

Ja, in vielen Ländern ist CBD rezeptfrei erhältlich. Es ist jedoch ratsam, die Einnahme mit einem Arzt zu besprechen.

Wie schnell wirkt CBD bei Autoimmunerkrankungen?

Die Wirkung kann variieren, aber oft spüren Anwender innerhalb von Tagen bis Wochen erste Effekte.

Profilbild

Als erfahrene Autorin mit mehr als drei Jahren Erfahrung sowohl in der Belletristik als auch in Sachbüchern bringe ich eine Fülle von Wissen und Kreativität mit. Ich habe Artikel verfasst, die die Wissenschaft hinter Cannabis aufschlüsseln, in seine medizinischen Wunder eintauchen und seinen Platz in der Popkultur erkunden. Meine Arbeit basiert auf gründlicher Recherche und einer tiefen Leidenschaft für die Aufklärung der Leser über die sich entwickelnde Welt des Cannabis.

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