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Cannabis bei Tourette-Syndrom: Tics und Cannabinoide erklärt

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Wichtigste Erkenntnisse

5 Minuten Lesezeit
  • Cannabis bei Tourette-Syndrom kann laut Studien von Dr. Müller-Vahl die Tics bei Tourette-Patienten deutlich reduzieren.
  • THC zeigt bei der Behandlung der Symptome des Tourette-Syndroms stärkere Wirkung als CBD, wirkt aber auch psychotrop.
  • Medizinisches Cannabis bietet eine ergänzende Option für Betroffene, wenn klassische Therapien beim Tourette-Syndrom nicht ausreichen.
  • Die langfristige Anwendung von Cannabis beim Tourette-Syndrom ist noch nicht ausreichend durch Daten aus Studien abgesichert.
  • Cannabinoide aus der Cannabis-Pflanze beeinflussen das Gehirn über das Endocannabinoid-System und können Bewegungen und Lautäußerungen mindern.

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Das Tourette-Syndrom ist eine neurologische Störung, die sich durch unwillkürliche Bewegungen und Lautäußerungen, sogenannte Tics, bemerkbar macht. Diese Tics können sowohl motorisch sein, was sich in Bewegungen, auch im Gesicht als Grimassen, äußert oder sich auch vokal äußern.
Sie sind jedoch sein in ihrer Häufigkeit und Intensität von Mensch zu Mensch und auch von Tic zu Tic unterschiedlich. Bisher gibt es keine heilende Therapie für das Tourette-Syndrom, jedoch wird zunehmend untersucht, ob Cannabis als mögliche Behandlungsoption in Betracht kommt, um Symptome zu lindern und einfacher durch den Alltag zu kommen.

Cannabinoide, insbesondere THC und CBD, zeigen vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von neurologischen Erkrankungen wie dem Tourette-Syndrom. Diese spiegeln sich auch in einer Studie von Dr. Müller Vahl wider.

Dieser Artikel beleuchtet, wie Cannabis bei Tourette-Syndrom helfen könnte, welche Studien es zu diesem Thema gibt und welche Erfahrungen "Tourette Patienten" mit medizinischem Cannabis gemacht haben.

Symptome des Tourette Syndroms

Die Symptome des Tourette-Syndroms äußern sich hauptsächlich in Form sogenannter Tics. Diese treten plötzlich, unwillkürlich und wiederholt auf. Die Häufigkeit und Intensität dieser Tics können sich stark unterscheiden und werden oft durch Stress, Müdigkeit oder emotionale Reize verstärkt oder getriggert. Außerdem tritt Tourette häufig gemeinsam mit anderen psychiatrischen Krankheitsbildern wie ADHS, Zwangsstörungen oder Angststörungen auf.

Man unterscheidet zwischen motorischen und vokalen Tics:

Motorische Tics (Bewegungstics):

  • Blinzeln
  • Grimassieren
  • Kopfwerfen
  • Schulterzucken
  • ruckartige Bewegungen der Gliedmaßen

Vokale Tics (Lautäußerungen):

  • Räuspern
  • Hustenähnliche Laute
  • Schniefen oder Schnauben
  • Wiederholen von Wörtern oder Silben
  • in selteneren Fällen: Koprolalie (unwillkürliches Aussprechen obszöner Wörter)

Medizinisches Cannabis bei Tourettesyndrom und anderen neurologischen Erkrankungen

Medizinisches Cannabis wird heute immer mehr bei Tourette-Syndrom als mögliche Ergänzung zur Standardtherapie diskutiert. Denn Studien zeigen, dass Cannabinoide die neuronale Aktivität im Gehirn beeinflussen und dadurch eine Reduzierung von Tics bei verschiedenen Erkrankungen bewirken könnten. Zu diesen Erkrankungen gehören auch Epilepsie oder chronische Schmerzen.

Die Forschung zu Gras auf Rezept bei Tourette steckt zwar noch in den Anfängen, doch erste Studien, unter anderem von Dr. Müller-Vahl, deuten auf einen möglichen Nutzen hin. Dies gilt besonders für erwachsene Tourette-Patienten, die auf andere Therapien nicht ausreichend ansprechen.

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Wie Cannabis neurologische Symptome beeinflusst

Wie du bestimmt schon mal gehört hast, wirken Cannabinoide wie THC und CBD auf das Endocannabinoid-System, das wichtige Funktionen wie Bewegung, Stimmung, Appetit und Schmerzregulation steuert.

Beim Tourette-Syndrom scheint es so, als hätten die Aktivierungen im ECS auch eine beruhigende Wirkung auf die überaktive motorische Netzwerke im Gehirn. Dadurch könnte sich erklären lassen, warum Tics bei einigen Patienten nach dem Konsum abnehmen.

THC vs. CBD: Welches Cannabinoid ist besser zur Behandlung des Tourette-Syndroms?

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Die Cannabis-Pflanze enthält über 100 verschiedene Cannabinoide, wobei vor allem THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) im Fokus der Behandlung stehen. Im Kontext zu Tourette gilt THC derzeit als wirksamer bei der Linderung von Tics.

In klinischen Studien, unter anderem durch Prof. Dr. Müller-Vahl an der Medizinischen Hochschule Hannover, zeigte THC eine signifikante Tic-Reduktion bei Erwachsenen. Wogegen CBD hingegen eher beruhigend, anxiolytisch und schlaffördernd wirken kann. Hierbei ist die Datenlage jedoch zu schwach, um eine spezifische Tic-Reduktion durch CBD feststellen zu können.

CannabinoidWirkung auf TicsNebenwirkungenGeeignet für
THCDeutliche Tic-ReduktionPsychotrope Effekte, Schwindel, AbhängigkeitspotenzialErwachsene mit schweren Symptomen
CBDMögliche leichte WirkungMüdigkeit, trockener Mund, keine RauschwirkungKinder, Jugendliche, Menschen mit Angst oder leichter Symptomatik

Cannabis als ergänzende Therapie beim Tourette-Syndrom: Die Studie von Dr. Müller Vahl

Die Forschung zu medizinischem Cannabis bei der Behandlung des Tourette-Syndroms steht noch am Anfang. In der ersten placebo-kontrollierten Studie von Dr. Müller-Vahl et al., in der Patienten entweder THC oder ein Placebo erhielten, gab es wichtige Erkenntnisse zur Reduktion der Tics durch THC.

Jedoch ist es sehr wichtig, dass die Forschung fortgesetzt wird, damit die langfristigen Effekte und die genauen Mechanismen zu verstehen sind, durch die Cannabis bei Tourette wirkt.

Langfristige Anwendung von Cannabis beim Tourette-Syndrom: Chancen und Risiken

Wie bereits erwähnt, steht die Forschung zu Cannabis bei Tourette noch am Anfang. Deswegen wurden auch langfristige Anwendung von medizinischem Cannabis bis jetzt nicht ausreichend erforscht. THC kann zwar die Lebensqualität verbessern, geht aber auch wie herkömmliche Medikamente mit Risiken wie Toleranzentwicklung, psychischer Abhängigkeit und kognitiven Beeinträchtigungen einher. Dies gilt vor allem für junge Menschen.

Da die Langzeitdaten größtenteils fehlen, kommt Cannabis derzeit vor allem für Patienten infrage, die andere Optionen bereits ausgeschöpft haben.

Patientenerfahrungen mit Cannabis: Linderung von Tics beim Tourette-Syndrom

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Viele Patienten berichten bereits von einer deutlichen Verbesserung ihrer Tics durch den Einsatz von Cannabis. In der klinischen Praxis von Dr. Kirsten Müller-Vahl wurden dies durch mehrfach positive Erfahrungen bestätigt. Diese Erfahrungen stammen insbesondere von Erwachsenen, die auf Standardmedikamente nicht ansprachen oder diese nicht vertrugen.

Diese individuellen Rückmeldungen sind ermutigend und zeigen, dass wir noch mehr Studien zu diesem Thema brauchen. Denn Patientenerfahrungen ersetzen keine systematische Übersichtsarbeit oder kontrollierte Studien mit breiter Datenbasis.

Fazit

Abschließend lässt sich folgendes zum Thema Cannabis bei Tourette Erkrankungen feststellen: Die Datenlage zur Anwendung von Cannabis bei Tourette-Syndrom ist zwar begrenzt, aber wachsend und dennoch aussagekräftig. Insbesondere das Cannabinoid THC zeigt Potenzial, die Häufigkeit und Intensität von Tics bei ausgewählten Patienten zu senken. Diese Erkenntnisse werden durch Studien unter Leitung von Dr. Kirsten R. Müller-Vahl bestätigt. Dennoch bleiben viele Fragen offen, etwa zur Langzeitwirkung, Dosierung und Anwendung bei Jugendlichen.

Medizinisches Cannabis kann eine sinnvolle Ergänzung sein, gerade wenn konventionelle Therapien versagen. Der Einsatz von Gras als Medizin sollte jedoch nur unter strenger ärztlicher Kontrolle und in guter Dokumentation zum Einsatz kommen.

Für die Zukunft sind mehr klinische Studien und eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema nötig, um Menschen mit Tourette verlässlich zu helfen und eine fundierte Entscheidung über ein mögliches Rezept zu ermöglichen.

FAQ

Hilft Cannabis bei der Behandlung von Tourette-Syndrom?

Ja, Studien, darunter eine von Müller-Vahl et al., zeigen, dass THC die Symptome von Tourette-Syndrom lindern kann, insbesondere die motorischen und vokalen Tics.

Ist CBD genauso wirksam wie THC bei Tourette?

CBD hat positive Effekte auf das Nervensystem, jedoch gibt es weniger Belege für seine Wirksamkeit bei der Reduzierung von Tics im Vergleich zu THC.

Gibt es Risiken bei der Anwendung von Cannabis für Tourette?

Ja, insbesondere THC kann psychotrope Effekte haben, und bei langfristiger Anwendung besteht das Risiko einer Abhängigkeit. Eine ärztliche Überwachung ist notwendig.

Ist Cannabis eine sichere Option für Kinder mit Tourette-Syndrom?

Die Verwendung von Cannabis bei Kindern sollte vorsichtig erfolgen, da die Langzeitfolgen noch nicht ausreichend erforscht sind. Es wird empfohlen, dies nur unter ärztlicher Aufsicht zu erwägen.

Gibt es Alternativen zu Cannabis bei der Behandlung von Tourette-Syndrom?

Ja, andere Medikamente wie Neuroleptika und Antipsychotika werden häufig verwendet, haben jedoch stärkere Nebenwirkungen als Cannabis.

Profilbild

Als erfahrene Autorin mit mehr als drei Jahren Erfahrung sowohl in der Belletristik als auch in Sachbüchern bringe ich eine Fülle von Wissen und Kreativität mit. Ich habe Artikel verfasst, die die Wissenschaft hinter Cannabis aufschlüsseln, in seine medizinischen Wunder eintauchen und seinen Platz in der Popkultur erkunden. Meine Arbeit basiert auf gründlicher Recherche und einer tiefen Leidenschaft für die Aufklärung der Leser über die sich entwickelnde Welt des Cannabis.

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