
Inhaltsverzeichnis
Wichtigste Erkenntnisse
- Beim Cannabis-Microdosing werden absichtlich nur sehr kleine Mengen konsumiert, um deutliche Wirkungen zu erzielen, ohne dass dabei ein Rausch auftritt.
- Ursprünglich wurde der Begriff in der Forschung zu Psychedelika verwendet. Mittlerweile ist er auch im Zusammenhang mit Cannabis gebräuchlich geworden.
- Die Mikrodosierung ist besonders geeignet für alltägliche Situationen, in denen du konzentriert und kreativ bleiben möchtest.
- Die geeignete Dosis ist von Person zu Person unterschiedlich und variiert je nach deiner individuellen Toleranz sowie dem Gehalt an Cannabinoiden.
- Beim Microdosing sind Vapes, Edibles oder Tinkturen besonders empfehlenswert, während der Joint eher ungeeignet ist.
Was genau ist Microdosing und wo hat der Begriff seinen Ursprung? Obwohl Microdosing wie eine Methode wirkt, handelt es sich im Grunde um eine Lebensphilosophie. Der Begriff hat seinen Ursprung ursprünglich in der Welt von LSD und Psilocybin. Dort wird damit Folgendes gemeint: Es wird absichtlich eine sehr kleine Menge als Konsum eingenommen, die nicht ausreicht, um die volle psychoaktive Wirkung zu entfalten, die dennoch das Wohlbefinden steigern kann.
Die Idee fand im Hinblick auf den Cannabiskonsum ebenfalls Anklang, mit dem Trend der vergangenen Jahre. Anstatt den ganzen Joint auf einmal zu rauchen, geht es darum, kleine Mengen zu konsumieren, sodass du klar im Kopf bleibst, aber einen sanften Schub bekommst. Beim Microdosing Weed sind typische Ziele unter anderem Fokus, Kreativität und eine bessere Stimmung. Ein Konzept, das inzwischen auch von der Forschung wahrgenommen wird. Hier kannst du mehr über Microdosing herausfinden!
Was bedeutet Microdosing bei Cannabis?
Die Dosierung von Cannabis fällt kleiner aus und es soll subtiler wirken. Es geht nicht darum, sich berauschen zu lassen, sondern die Substanz in so geringer Dosis anzuwenden, dass du die positiven Effekte der Cannabinoide spürst, ohne dass dein Bewusstsein merklich beeinflusst wird.
Die passende Dosis zu finden, erfordert etwas Experimentieren. Denn du musst herausfinden, ob du über klassische Blüten, Edibles oder ein Gerät wie einen Vaporizer Microdosing angehen möchtest.
Am Ende zählt hier ganz klar: Weniger ist mehr!
Was sind die Ziele?
Zahlreiche Personen, die Cannabis microdosieren oder aktiv danach Ausschau halten, haben spezielle Absichten: Sie möchten ihre Konzentration bei kreativen oder kognitiven Tätigkeiten erhöhen, Schlaf und Stimmungslage sanft optimieren oder Stress, innere Unruhe bzw. leichte Schmerzen gezielt verringern. Einige möchten damit ihr Energielevel stabil halten, ohne auf Koffein zurückgreifen zu müssen, oder sich bei Stimmungsschwankungen und Verspannungen auf natürliche Weise helfen.
Um mit dem Microdosing von Cannabis zu beginnen, benötigst du vor allem Geduld. Die Reaktion jedes Körpers ist unterschiedlich und sie hängt von der persönlichen Toleranz, der Tagesform, dem THC-Gehalt des Produkts und der Pflanzenart ab.
Die Zielsetzung besteht darin, die Produktivität, Stimmung oder innere Ruhe durch kleine Mengen an Cannabinoiden zu fördern, ohne dass das bewusste Erleben vollständig verändert wird.
Welche Vorteile bringt die Mikrodosierung von Cannabis?
Der größte Vorteil beim Microdosing ist: Deine Funktionalität kann voll erhalten bleiben. Kein lethargisches Herumlungern auf der Couch, keine existenziellen Gedankenspiralen über die Lebensbedeutung bei einer Überdosierung im Alltag. Im besten Falle verspürst du durch Microdosing einen kleinen Zuwachs an Klarheit, Ruhe oder Kreativität.
Mikrodosierung ermöglicht es vielen, potenzielle positive Effekte von THC und CBD gezielt zu nutzen, ohne dabei eine zu starke Beeinträchtigung im Alltag zu riskieren. Viele Anwender berichten über folgende Vorteile:
- Durch einen verbesserten Fokus können viele Nutzer laut Berichten klarer denken und strukturierter arbeiten. (1)
- Die Stimmung kann stabilisiert werden, wodurch auch ein sanftes Wohlgefühl aufkommen kann.
- Der Kreativität kann laut Künstlern,Autoren oder Programmierern ein richtiger Schub versetzt werden.
- Viele Microdosing Konsumenten berichten auch von einer erhöhten Alltagstauglichkeit.
- Kleine Dosen können zu einem Körperliches Wohlbefinden beitragen, indem sie Muskelverspannungen oder Unruhe sanft lindern.
Zahlreiche Personen dokumentieren nach und nach ihre persönlichen Erfahrungen und geben sie öffentlich bekannt, um so alternative Nutzungsmöglichkeiten bekannter zu machen. Damit wird die auch die Bürgerwissenschaft erweitert.
Was ist überhaupt eine Mikrodosis bei Cannabis?
Das Wort Mikrodosis lässt vermuten, dass mit einer hochpräzisen Waage in Nanogramm abgewogen wird. In der Praxis bedeutet dies jedoch meist: 1 bis 2,5 mg THC pro Einnahme. Je nach Zielsetzung und individueller Toleranz liegt die optimale THC-Dosis für viele im Bereich von 0,5 bis 5 mg.
Erfahrungslevel | Empfohlene Mikrodosis (THC) | Hinweise |
Anfänger | 0,5–1 mg | Langsam heran tasten |
Gelegenheitsnutzer | 2–3 mg | Beobachten, ob Fokus steigt |
Erfahrener Nutzer | 4–5 mg | Effekt ohne Rausch möglich |
Eine Kombination aus CBD und etwas THC ist ebenfalls möglich, da dies die psychotrope Wirkung reduziert und ein stärkeres Gefühl im Körper als im Kopf hervorbringen kann. Eine Mikrodosis ist zudem auch immer vom Profil der Cannabissorte und deinen individuellen Reaktionen abhängig.
Welche Konsumformen eignen sich für Microdosing?
Beim Microdosing kommt es auf eine präzise, kontrollierbare und gleichmäßige Dosierung an. Nicht jede Konsumform erfüllt diese Anforderungen – insbesondere klassische Joints sind schwer zu dosieren und daher weniger geeignet. Die folgenden Methoden haben sich beim Mikrodosieren bewährt:
Empfehlenswerte Konsumformen:
- Der Vaporizer mit Temperaturkontrolle ermöglicht das Verdampfen in sehr kleiner Mengen bei exakt einstellbarer Temperatur. Dies ist ideal zur feinen Dosierung ohne Verbrennung.
- Tinkturen & Öle werden unter die Zunge geträufelt oder oral eingenommen. Mit der Pipette lassen sich Mikrodosen (z. B. 1 mg THC) sehr genau abmessen. Zudem ist es gut geeignet für Einsteiger.
- Kapseln oder Softgels bieten eine hohe Kontrolle und Diskretion durch gezielte Dosierung und einfache Einnahme.
- Edibles mit klar definierter Dosis wirken zwarverzögert innerhalb von 1–2 Stunden, können aber bei korrekter Dosierung eine gleichmäßige und milde Wirkung entfalten. Wichtig: immer auf die THC-Menge pro Portion achten.
- Micro-Joints oder Mini-Hits könnenin kleine Zügen mit Zwischenpausen konsumiert werden. Jedoch sind diese schwierig präzise zu dosieren.
Psychedelic Microdosing – Erkenntnisse, die sich auch auf die Cannabis-Pflanze übertragen lassen
Die Studie „Psychedelic microdosing benefits and challenges: an empirical codebook“ von Thomas Anderson et al. (2019) (2), erschienen im Harm Reduction Journal, analysierte und systematisierte Erfahrungen mit Mikrodosierungen psychedelischer Substanzen. Der Artikel, der schon mehr als 80 Zitationen aufweist, stellt einen wertvollen Leitfaden dar, der auch für das Microdosing mit Cannabis inspirierend sein kann.
Die Forscher erfassten Daten über positive Effekte wie gesteigerte Kreativität, verbesserte Stimmung und erhöhte Achtsamkeit. Zugleich gab es aber auch Herausforderungen wie Unsicherheiten bezüglich der Dosierung oder gesellschaftliche Stigmatisierung.
Fazit
Das Microdosing mit Cannabis bietet dir eine Möglichkeit, geringe Mengen gezielt zu konsumieren, um Effekte wie mehr Fokus, eine ausgeglichenere Stimmung oder leichte körperliche Entspannung zu erreichen. Dabei wird der klassische Rauschzustand nicht erreicht.
Diese Konsumform richtet sich vor allem an Menschen, die im Alltag funktional und klar bleiben möchten, dabei aber von bestimmten Wirkungen der Cannabinoide profitieren wollen.
Wichtig ist Geduld und verantwortungsbewusste Umgang mit der geeigneten Konsumformen wie Vaporizer, Tinkturen oder klar dosierte Edibles. Erste Studien und zahlreiche Erfahrungsberichte deuten darauf hin, dass Microdosing mit Cannabis Potenzial haben könnte.
Quellen
- Arkell, T. R., Vinckenbosch, F., Kevin, R. C., Theunissen, E. L., Ramaekers, J. G., & McGregor, I. S. (2022). Effect of cannabidiol and Δ9-tetrahydrocannabinol on driving performance: A randomized clinical trial. JAMA, 327(11), 1045–1053. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35820856/
- Anderson, T., Petranker, R., Christopher, A., Rosenbaum, D., Weissman, C., Dinh-Williams, L., Hui, K., & Hapke, E. (2019). Psychedelic microdosing benefits and challenges: an empirical codebook. Harm Reduction Journal, 16, Article 43. https://harmreductionjournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12954-019-0308-4